Heimkehr aus Afghanistan

De  retour d´Afghanistan

Returning from Afghanistan

Als ich im Februar dieses Jahres meinen Beitrag „Hilferuf vom Hindukusch“ veröffentlichte, konnte ich noch nicht ahnen, dass Herbert F. in Bälde aus seinem afghanischen Verlies freigelassen werden würde. Tatsächlich ist es aber so geschehen, und jetzt, da er nun, auch Dank verschiedener Interventionen, bereits eine Weile wieder daheim ist, habe ich kurz mit ihm gesprochen.

Zurück aus einem afghanischen Kerker, wie fühlt sich das an?

Es fühlte sich gut an, wie die ganze „Heimkehr“.

Du warst ja nicht das erste Mal in Afghanistan. Was hat sich dort seither wesentlich verändert?

1987 und 1989 war ich nur in ländlichen Gebieten unterwegs. Hatte mein unmittelbares politisches Wissen nur von den Interviews mit Mujaddedind Rabani und den Gesprächen mit Khassan Gul und den Mudschaheddins, die ich 1989 begleitete. Meine dritte Reise (vom Oktober bis November 2022) war bereits ins Afghanistan der Talibans. Da habe ich allerdings nicht nur viel gesehen, sondern auch interessante Gespräche geführt. Habe allerdings nur zwei Interviews mit prominenten Persönlichkeiten geführt, wobei einer davon nicht nur wenig aussagte, sondern sich auch nicht  fotografieren ließ,  also publizistisch  unbrauchbar war. Ich kann also nur theoretische Vergleiche  mit der „Vor-Taliban-Zeit“ ziehen.

 Könnte man trotz allem, Lage der Frauen dort, Vergewaltigungen hier, auch positive Seiten Land und Volk abgewinnen?

Selbstverständlich. In erster Linie die erkämpfte Unabhängigkeit von Großmächten, d. h. die Chance, nach Jahrzehnten der Abhängigkeit, sich nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln. Was aber nicht nur eine Chance, sondern auch eine große Gefahr darstellt. Der 15. August 2021 stellt eine Kreuzung in der afghanischen Geschichte dar: Entweder in Richtung Zukunftschance oder in Richtung Katastrophe. So komisch es angesichts meiner Inhaftierung auch klingen mag, das Land ist sicher. Das heißt, für Afghanen, die sich nicht als Gegner der Taliban  profiliert haben und für Ausländer, sofern sie afghanisch gekleidet sind und mit einem Afghanen unterwegs sind. Was die Lag der Frauen in Afghanistan betrifft, so wird sich ihre Situation zweifellos zu ihrem Vorteil ändern. Hinweise gibt es genug. Nicht zuletzt: das Land selbst verfügt über eine Menge von Sehenswürdigkeiten.

In Österreich sind bereits zu viele Migranten zu bewältigen, vor allem männliche Jugendliche, darunter auch kriminelle Afghanen. Die Strafen für Sexualtäter fallen aber immer wieder gering aus.

Die afghanischen Menschen sind im Allgemeinen besser als ihr Ruf. Gewiss die Taliban sind zweifellos  die ungebildetste Schicht der Bevölkerung, was historisch bedingt ist, und das schlägt sich eben auch bei vielen jungen Migranten aus diesem Land nieder.

Welchen Rat hättest Du für die österreichische Politik im Umgang mit diesem Land und, im Besonderen, Afghanen in Österreich parat?

 Österreich sollte fair zu den Taliban sein, sich aber zu nichts zwingen lassen. So sollte, beispielsweise, die afghanische Botschaft in Wien, die noch von Vertretern des alten Regimes geleitet wird, entweder geschlossen werden oder, nach Anerkennung des neuen Regimes, von dessen Vertretern geführt werden. Die illegal eingereisten Afghanen sollten jedenfalls unverzüglich abgeschoben und die Unterstützungsleistungen erheblich gekürzt werden.

 Würdest Du von einer Reise in dieses Land abraten, wenn nicht, was wären Deine Empfehlungen?

Ich würde von einer Reise nach Afghanistan weder abraten, noch zu einer solchen raten. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass, wenn sich der Reisende in afghanischer Kleidung bewegt und noch dazu sich in Begleitung  eines Afghanen befindet, keine Gefahr besteht. Ich habe beides aus Leichtsinn unterlassen.

Ab wann darf mit einer Buch-Veröffentlichung Deiner Erlebnisse gerechnet werden?

Ich hoffe, dass mein Buch im Herbst erscheinen wird. spätestens aber bis Jahresende.

Anmerkung: Der „Heimkehrer“ ist Autor mehrerer Bücher, u.a. über die „Kurdische Tragödie“.

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Handeln gegen jegliche Vernunft

Agir contre toute raison

Act against all reason

In früher Kindheit erlernte, unbewusste Gefühle steuern menschliches Verhalten
Beitrag von Rudolf Hänsel

Der deutsche Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant (1724-1804) revolutionierte die Ethik und stellte die Vernunft ins Zentrum menschlichen Handelns. Sei der Mensch von der Vernunft geleitet, tue er, was er tun soll und berücksichtige dabei auch die Interessen anderer. Doch wie sieht das gegenwärtige Zeitalter der Vernunft nach dem Mittelalter aus? Es scheint, als ob die Menschen wider jeglicher Vernunft gegen ihre eigenen Interessen handeln? So vergleicht der ehemalige Offizier des US Marine Corps und einstige UN-Waffeninspektor Scott Ritter im Podcast „Judging Freedom“ die aktuelle geopolitische Lage mit der Zeit unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg. Wie damals sieht er die Welt in den Dritten Weltkrieg schlafwandeln. Wörtlich sagte er im März 2024: „Damals habe niemand den Krieg gewollt, aber nichts getan, um ihn zu verhindern. Mit Verweis auf den Stellvertreterkrieg in der Ukraine drängte Ritter daher darauf, dringend einen Dialog mit Russland zuzulassen.“ (1)

Bereits vor sechs Jahren publizierte ich zusammen mit einem Freund in der „Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ)“ eine Öffentliche Erklärung zum 8./9. Mai in fünf Sprachen: Wir Europäer sagen NEIN zu einem Krieg gegen Russland! Zwei Weltkriege sind genug! In der Vergangenheit ließ sich Deutschland in den Ersten Weltkrieg hineinziehen und hat im Zweiten Weltkrieg dem russischen Volk unermessliches Leid zugefügt. Wir werden nicht zulassen, dass sich dies noch einmal wiederholt. Wenn die deutsche Vasallen-Regierung in Komplizenschaft mit den Kriegstreibern in Großbritannien und

Frankreich unter der Führung der USA und der NATO einen neuen Angriffskrieg gegen Russland plant, dann tut sie dies nicht in unserem Namen! Zu Krieg und Frieden haben wir, die Bürgerinnen und Bürger, das letzte Wort. Wir sagen NEIN zu Krieg und Gewalt in den internationalen Beziehungen und verurteilen die fortgesetzte Kriegstreiberei, Aufrüstung und Militarisierung.“ (2) Viele europäische Persönlichkeiten unterzeichneten den Aufruf in der NRhZ. (3)

Einige Jahre später, im November 2022, schrieb ich dann: Die weltweite wirtschaftliche und menschliche Krise ist ein ‚Verbrechen ungeahnten Ausmaßes‘. Der Mensch als eigenverantwortliches Wesen darf keinem die Macht übergeben! Neueste Veröffentlichungen zur weltweiten Krise haben mich dazu bewogen, einen bereits vor eineinhalb Jahren an die Mitbürger gerichteten Appell zu wiederholen: ‚Sagen Sie NEIN zu den neuen Diktatoren und deren Verbrechen gegen die Menschheit!‘ Diese haben bereits damit begonnen, die Menschheit mit ihren Corona-Notfall-Maßnahmen und Killer-Impfstoffen ‚auszudünnen’ und ins soziale und ökonomische Chaos zu stürzen.“ (4)

Der Westen hat herausgefunden, wie man die Bevölkerung reduzieren kann: mit einer Injektion gegen das Leben. In einem Artikel in RTDE vom 10. April 2024 heißt es dazu: „Der legale Rahmen für Euthanasie wird in immer mehr westlichen Ländern ausgeweitet, wobei das staatlich geduldete Töten als Menschenrecht gepriesen wird. Doch dieses ‚Recht‘ müssen oftmals diejenigen in Anspruch nehmen, die sich das Leben buchstäblich nicht mehr leisten können.“ (5)

Die Idee, die Weltbevölkerung zu reduzieren, ist nicht neu. Bereits im April 2020 nannte ich zwei Vertreter der so genannten Elite und beschrieb ihre Überlegungen zur heimlichen Agenda: Henry Kissinger und Bill Gates. Der bereits verstorbene Henry Kissinger spielte eine Schlüsselrolle bei der Formulierung der Depopulationsagenda. Sie sollte höchste Priorität in der US-Außenpolitik gegenüber der Dritten Welt haben. (6)

Die zentrale Frage lautet: Warum handelt der Mensch gegen seine ureigensten Interessen? Wie ist das möglich?
Dazu gab uns die tiefenpsychologische Forschung unter Sigmund Freud und Alfred Adler den entscheidenden Hinweis: Die Ergebnisse ihrer Forschung haben die Erziehung in ihrer ungeheuren Tragweite deutlich gemacht.

Die Erziehungsmethoden der Vergangenheit – wie zum Beispiel das vorherrschende autoritäre Prinzip und die Gewalt – drosselten bereits in der Kindheit das Gemeinschaftsgefühl der Menschen und stattete sie mit jener Aggressionsbereitschaft und mit jenem Zwang zum Gehorsam aus, durch die die gewalttätige Welt im Zustand der Gewalttätigkeit verharren konnte.

Sind sich Mitglieder mächtiger Eliten und deren Politiker ihres menschenverachtenden Verhaltens und Handelns bewusst, so haben wir „Untertanen“ bereits in der Kindheit bei Vater und Mutter und in der Schule gelernt zu schweigen und zu gehorchen.

Der Mensch ist in einem derartigen Maße das Produkt seiner Erziehung, dass man hoffen darf, dass durch psychologische, das heißt vor allem durch gewaltfreie Erziehungsmethoden Menschen herangebildet werden können, die gegen die Verstrickungen des Machtwahns gefeit sein werden. Das Heranbilden junger Menschen zu mitmenschlich fühlenden und -denkenden Persönlichkeiten wird durch psychologische Erziehungsmethoden eine lebenswerte Zukunft in einer freiheitlichen und friedlichen Welt ermöglichen.

Da die heutige Bedrohung durch die Atombombe die Selbstvernichtung der Menschheit als möglich erscheinen lässt, benötigen wir „freie Geister“, die uns lehren, was Wahrheit und was Lüge ist. Der Sinn der aufklärerischen Bemühungen ist die Reinigung des menschlichen Bewusstseins von individuellen und kollektiven Vorurteilen, die der ideologische Hintergrund vieler Menschheitskatastrophen sind. Allen Intellektuellen, deren Anliegen die Reinigung des menschlichen Bewusstseins von diesen Vorurteilen ist, unser aller Dank und Respekt.

Da die Menschen morgen so handeln wie sie heute denken, weil die Politik in ihren Köpfen und Herzen vorbereitet wird, ist Aufklärung von großer Bedeutung. Der „aufgeklärte Verstand“ ist zudem fähig, gesunde Lebensziele ins Auge zu fassen und wird nicht mehr durch Furcht oder Hoffnung in die Irre geführt.

Die Zukunft unserer Kultur und der menschlichen Rasse wird davon abhängen, ob es genügend Aufklärer geben wird, die in der Lage sein werden, den Völkern ihre individuellen und kollektiven Vorurteile zu nehmen.

Für einen Pädagogen, Psychologen und ehemaligen Lehrer, dem das Schicksal der Menschen nicht egal ist, hat die Aufklärung über Fragen der Erziehung oberste Priorität, denn auch in der Erziehung geht es darum, das Bewusstsein von Eltern, Lehrkräften und anderen Erziehern von Vorurteilen aus vorpsychologischer Zeit zu „reinigen“, beziehungsweise Irrtümer richtigzustellen.

Literatur:

(1) https://de.rt.com/kurzclips/video/199415-ritter-wie-schon-1914-wir-tun-nichts-um-weltkrieg-zu-stoppen/
(2)  „Neue Rheinische Zeitung (NRhZ)“ vom 27. 04. 2018
(3)  A.a.O.
(4)  Global Research, November 14, 2022 und April 10, 2024
(5)  https://de.rt.com/meinung/202092-injektion-gegen-leben-westen-hat/
(6)  Global Research, April 14, 2020 und February 08, 2024

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Afrika den Afrikanern! Und Europa?

L´Afrique aux Africains!  Et l´Europe

Africa to the Africans! And Europe?

Als ich noch zu Gaddafis Zeiten Tripolis besuchte, war auf dem Weg vom Flughafen in die libysche Hauptstadt eine große Tafel links der Straße nicht zu übersehen. Darauf stand von Weitem erkennbar geschrieben: „Afrika den Afrikanern“. Wie könnte es in postkolonialer Zeit denn auch anders sein. Dieser Ruf war damals natürlich bereits bis in die westlichen Kabinette vorgedrungen, was in der Folge Gaddafis physischer Verfassung bekanntlich nicht besonders gut getan hat. Aus NATO-Sicht: Kollateralschaden einer „humanitären“ Intervention. Seither hat der Scirocco nicht nur viel Saharastaub nach Europa getragen,  auch die eine oder andere  unmissverständliche  Aussage oder Aktion auf dem schwarzen Kontinent konnte nicht mehr so einfach ignoriert werden. Selbst die bis vor Jahrzehnten in südlichen Breitengraden noch hoch geschätzte deutsche Politik bekam inzwischen ihr Fett ab. 

Dass des ermordeten Libyers Rufen bis in unsere Tage nachhallt, sollte nicht überraschen, sein früher Weckruf trägt späte Früchte: Und so ist man nicht nur in Brüssel irritiert, wenn der neue Präsident Senegals, Panafrikanist und Vertreter einer jüngeren Generation, vor das Mikrofon tritt und à la Gadaffi herausfordernd verkündet“ „Africa belongs to the Africans“. Sein Premier setzte dann später (leicht übertreibend?) noch nach: „Ohne uns seid ihr (Europäer) nichts“!  Da blieb nicht nur dem arroganten Monsieur Macron wohl die Spucke weg. Ob der unter anderem von den BRICS-Staaten ausgehende antiwestliche Trend sich in Afrika noch verstärken wird? Es spricht einiges dafür.

Denn zuvor hatten ja bereits Mali, Niger und Burkina Faso die neue Richtung vorgegeben: Mehr Distanz zum ehemaligen Kolonialherrn, Neuausrichtung der Außenpolitik. Selbstbewusst riet daher schon vor einem Jahr Ruandas Präsident Kagame den Europäern, ihren Überlegenheitskomplex abzulegen. Töne, die man im Westen nicht gewohnt ist, umso stärker die Irritation jetzt nicht nur im EU-Hauptquartier. Wenn dann auch noch der Außenminister Indiens den Zeigefinger Richtung Europa erhebt und meint, Europa solle aufhören zu denken, Europas Probleme würden den Rest der Welt betreffen, sollte  eigentlich diesseits des Mittelmeeres Ernüchterung Platz greifen. Dass noch dazu im Süden wie auch im Osten  die „europäischen“ Menschenrechte hinterfragt werden, bedeutet: „Entwestlichung“  auf allen Linien. Es gibt eine alternative Globalisierung, heißt es. Und wohl auch andere Werte.

Seien wir ehrlich, Europa wird nicht nur demografisch bald gänzlich ins Hintertreffen geraten. Wenn die Antwort darauf aber vor allem darin besteht, sich noch enger an die absteigende Vormacht USA zu klammern, ihr zuletzt auch noch das Tafelsilber auszuliefern und jeden  von ihr angezettelten  Krieg mitzutragen, anstatt, auch wenn dazu materielle Opfer nötig sind, sich aus freiwillig auferlegten Fesseln zu lösen und einig und selbstbewusst voranzuschreiten, dann ist abzusehen, wo das enden wird: In einem von Washington und NATO angerichteten Schlamassel, dem das Ende des Westens folgen könnte.

Nicht nur für Österreich, für unsere europäische Heimat insgesamt sollte daher früher denn später gelten: Erkennen, was innen- wie außenpolitisch verabsäumt oder falsch gemacht wurde und Korrektur des Bisherigen, Was zu einem auf Verständigung und nicht Konfrontation ausgerichteten selbstbewussten und authentischen Europas führen sollte. Es ist vorerst jedoch schwer vorstellbar, dass die von der Krypto-Kolonialmacht USA geenterte Europäische Union, repräsentiert durch EU-Parlament und Kommission, dazu bereit und auch befähigt wäre. Wie sagte doch kürzlich der ehemalige steirische Landeshauptmann Franz Voves ganz richtig: Wir haben die schwierigsten Zeiten und die schwächsten Politiker“. Und die dümmsten!

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Die Amerikanisierung der Welt

L´Américanisation du monde

The Americanisation of the world

Kein Land hat mehr Kriege geführt als die Vereinigten Staaten. Und nie zuvor traten die dahinterliegenden Interessen deutlicher zutage als heute. Einmalig sind die zur Festigung der Hegemonie eingesetzten Mittel und Methoden als wesentlicher Teil einer dem großen Publikum nicht einsehbaren hybriden Welteroberungsstrategie. Gerichtet besonders auch gegen Europa. In diesem über Jahrzehnte geführten Eroberungsfeldzug spielte und spielt immer noch Hollywood eine Hauptrolle, das, wie jemand einmal bemerkte, als Jagdrevier genutzt wird, um die Seelen der Menschen zu erjagen. Eine gehirnwaschende Rolle hatte neben anderen einst auch der  Congress for Cultural Freedom (CCF). Und heutzutage, neben vielen anderen, etwa auch der „Eurovision-Songcontest“, erfunden und mit organisiert von der NATO, der ja bereits auch die WHO untergeordnet sein soll. Einer, der die wahren geostrategischen und philanthropischen Interessen US-Amerikas bereits früh durchschaut hatte, war Stefan Zweig. Beklemmender Augenöffner: die Parallelen zu heute.

Stefan Zweig und die Selbstauflösung der Welt in der Amerikanisierung

Von Nicolas Bonnal*

Man sagt, Hollywood sei wegen LGBTQ in Liquidation, man sagt, das US-Imperium sei am Ende, man sagt, Trump sei auf dem Weg zur Wiederwahl, man sagt, der Dollar sei am Ende, man sagt so vieles…

Die Realität ist, dass der US-Triumph über den Geist (die Demokratie greift den Geist an, nicht den Körper, wie oft muss ich es dir noch sagen, Tocqueville?) total und universell ist. 1,5 Milliarden Dollar für die erbärmliche LGBTQ-Rübe Barbie, eine Milliarde oder mehr für den Triquard Top Gun. Die Übermacht der amerikanischen Maschine über die Welt ist total – und immateriell. Vergessen wir die Marvel-Produktionen – die übrigens israelisch sind.

Ist der Marsch zur Homogenisierung zum Galopp geworden?

Also lesen wir noch einmal Stefan Zweig, der in Brasilien endete, bevor er sich in Petrópolis (einem sehr schönen und edlen Ort außerhalb der Zeit und der Tropen) mit Barbituraten das Leben nahm. Zwanzig Jahre zuvor schreibt er über die Gleichschaltung der Welt. Er stellt diese US-Übermacht fest, deren Ende heute alle Systemgegner stolz miterleben (erinnern Sie sich an Mao und seinen Papiertiger, der immer noch da ist?):

„Woher kommt diese schreckliche Welle, die alles Besondere in unserem Leben wegzuspülen droht? Jeder, der schon einmal dort war, weiß es: aus Amerika. Auf der Seite, die auf den Ersten Weltkrieg folgt, werden die Historiker der Zukunft unsere Zeit eintragen, die den Beginn der Eroberung Europas durch Amerika markiert. Oder noch schlimmer: Die Eroberung ist bereits in vollem Gange. und wir bemerken es nicht einmal. Jedes Land mit all seinen Zeitungen und Staatsmännern jubelt, wenn es einen Kredit in US-Dollar erhält. Wir machen uns immer noch Illusionen über die philanthropischen und wirtschaftlichen Ziele Amerikas: In Wirklichkeit werden wir zu Kolonien seines Lebens, seiner Lebensweise, zu Sklaven einer Idee, die uns Europäern zutiefst fremd ist: der Mechanisierung der Existenz.. Aber diese wirtschaftliche Versklavung erscheint mir noch gering im Vergleich zu der Gefahr, die dem Geist droht.“

Der Text beginnt wie eine traurige Diagnose: Wir befinden uns in den 1920er Jahren und die Weltkultur triumphiert bereits, was Duhamel und Hermann Hesse  (Der Steppenwolf  ist ein antiamerikanisches Pamphlet) betrübt:

„Trotz all des Glücks, das mir persönlich jede Reise in den letzten Jahren beschert hat, hat sich ein hartnäckiger Eindruck in meinem Geist festgesetzt: stilles Entsetzen über die Monotonie der Welt. Die Lebensweisen ähneln sich schließlich, alle passen sich einem einheitlichen kulturellen Muster an. Die Bräuche der einzelnen Völker verschwinden, die Trachten werden vereinheitlicht, die Sitten und Gebräuche nehmen einen immer internationaleren Charakter an. Die Länder scheinen sich sozusagen nicht mehr voneinander zu unterscheiden, die Menschen arbeiten und leben nach einem einheitlichen Muster, während die Städte alle gleich aussehen. Paris ist zu drei Vierteln amerikanisiert, Wien ist budapesterisiert: Das feine Aroma dessen, was die Kulturen an Einzigartigem haben, verflüchtigt sich immer mehr, die Farben verblassen mit beispielloser Geschwindigkeit und unter der rissigen Lackschicht tritt der stahlfärbige Kolben der mechanischen Aktivität, die Maschine der modernen Welt, hervor.“

Doch Zweig fügt hinzu, als hätte er Théophile Gautier gelesen, der in seinem Tagebuch einer Reise nach Spanien bereits sehr gut über diese globale Vereinheitlichung berichtet:

„Dieser Prozess ist schon seit langem im Gange: Vor dem Krieg hatte Rathenau diese Mechanisierung des Lebens, das Überhandnehmen der Technik, prophetisch als das wichtigste Phänomen unserer Zeit angekündigt. Und noch nie war dieser Niedergang in die Gleichförmigkeit der Lebensweisen so überstürzt, so vielseitig wie in den letzten Jahren.“

Die moderne Welt ist wie eine Religion (siehe Covid), mit den gleichen Ritualen, die überall zur gleichen Zeit durchgeführt werden:

„Sie beginnen zur selben Zeit: Wie die Muezzins in den orientalischen Ländern – die jeden Tag bei Sonnenuntergang Zehntausende von Gläubigen zum immer gleichen Gebet rufen, als gäbe es dort nur zwanzig Worte, zwanzig Maßnahmen –  laden sie nun täglich um fünf Uhr nachmittags alle Menschen im Westen ein, das gleiche Ritual fortzusetzen. Nie zuvor, außer bei bestimmten Formeln und musikalischen Formen, die innerhalb der Kirche praktiziert werden,  haben zweihundert Millionen Menschen eine solche Gleichzeitigkeit und Einheitlichkeit des Ausdrucks erlebt wie die weiße Rasse in Amerika, Europa und allen Kolonien im modernen Tanz. Ein zweites Beispiel: die Mode. Noch nie gab es in allen Ländern eine so auffällige Ähnlichkeit wie in unserer Zeit. Früher rechnete man in Jahren, wie lange es dauerte, bis eine Pariser Mode auf andere Großstädte übersprang, und noch mehr Jahre, bis sie sich auf dem Land ausbreitete. Aber die Völker respektierten gewisse Grenzen und ihre Bräuche, Was ihnen erlaubte, den tyrannischen Forderungen der Mode zu widerstehen.“

Die Launen der Mode? Zweig, der trotz seiner Gelehrsamkeit Montesquieu vergessen hat, schreibt:

 „Heute wird ihre Diktatur für die Dauer eines Wimpernschlags universell. New York diktiert den Frauen die Kurzhaarfrisur: In einem Monat fallen 50 oder 100 Millionen Frauenmähnen, wie von einer einzigen Sense niedergemäht. Kein Kaiser, kein Khan in der Weltgeschichte hatte eine solche Macht, keine moralische Doktrin hatte sich so schnell verbreitet.“

In meinem Buch über das Musical habe ich die Bedeutung von Potters La grande farandole (1941) herausgestellt. In diesem Film zwingt Ginger Rogers Millionen von Frauen mit einem Fingerschnippen ihren Haarschnitt auf (Story of Vernon and Irène Castel,  auf Englisch).

Bischof Gaume fürchtete die Ubiquität und die Gleichzeitigkeit, seiner Meinung nach, das Kennzeichen der Bestie. Zweig schreibt:

„Das Christentum und der Sozialismus brauchten Jahrhunderte und Jahrzehnte, um Anhänger zu bekehren und ihre Gebote bei so vielen Menschen wirksam werden zu lassen, so wie ein Pariser Schneider sie heute in acht Tagen unter seinen Einfluss bringt. Das dritte Beispiel ist das Kino, wo auch hier diese unvergleichliche Gleichzeitigkeit in allen Ländern und Sprachen grassiert, durch die dieselben Darstellungen Hunderte von Millionen Menschen prägen und sich dieselben Geschmäcker (oder schlechten Geschmäcker) herausbilden. Es wird die völlige Abschaffung jeder persönlichen Note gefeiert, auch wenn die Produzenten ihre Filme triumphierend als national anpreisen: Italien jubelt über die Nibelungen, während die deutschesten und populärsten Bezirke Max Linder aus Paris mit stehenden Ovationen feiern.“

Zweig sieht diese Massenkultur, die mit dem Nationalsozialismus, dem Faschismus oder dem Kommunismus triumphieren wird (aber natürlich nicht nur, denn der amerikanische Liberalismus hat all das einfach weggefegt):

„Auch hier ist der Masseninstinkt stärker und souveräner als das freie Denken. Der triumphale Auftritt von Jackie Coogan war für unsere Zeit eine stärkere Erfahrung als der Tod Tolstois vor 20 Jahren. Ein viertes Beispiel: das Radio. All diese Erfindungen haben nur ein Ziel: Gleichzeitigkeit. Der Londoner, der Pariser und der Wiener hören das Gleiche in derselben Sekunde, und diese Gleichzeitigkeit, diese Uniformität berauscht durch ihren Gigantismus. Es ist ein Rausch, ein Stimulans, aber all diese neuen technischen Wunderwerke führen gleichzeitig zu einer enormen Desillusionierung der Seele und schmeicheln der Passivität des Einzelnen auf gefährliche Weise. Auch hier, wie bei Tanz, Mode und Film, unterwirft sich der Einzelne denselben Schafsgeschmäckern; er wählt nicht mehr aus seinem inneren Wesen heraus, sondern schließt sich der Meinung aller an“.

All dies ist mit dem Genuss und der individualistischen Illusion verbunden (es ist schade, dass Zweig nicht mit Bernays diskutiert hat – aus einer ganzen Reihe von Gründen übrigens), die die Individuen liquidiert, indem sie sie auffordert, „natürlich“ oder „sie selbst“ zu sein; es ist die Zeit (Anm.:1920) des Flappers, des jungen Mädchen (Anm.:mit kurzem Rock, kurzem Haar).

„Man könnte diese Symptome endlos aufzählen, da sie sich von Tag zu Tag mehr ausbreiten. Das Gefühl der individuellen Freiheit im Genuss überschwemmt die Epoche. Es ist schwieriger, die Besonderheiten von Nationen und Kulturen zu erwähnen, als ihre Gemeinsamkeiten aufzuzählen. Die Folge: Das Verschwinden jeglicher Individualität, selbst in der äußeren Erscheinung. Die Tatsache, dass alle Menschen die gleiche Kleidung tragen, dass alle Frauen das gleiche Kleid tragen und das gleiche Make-up auflegen, ist nicht ungefährlich: Die Monotonie muss zwangsläufig ins Innere dringen. Die Gesichter sehen schließlich alle gleich aus, weil sie denselben Wünschen unterworfen sind, ebenso wie die Körper, die dieselben Sportarten ausüben, und die Köpfe, die dieselben Interessen teilen.“

Es wird der Massenmensch geschaffen, von dem Bernanos gesprochen hat, aber auch ein anderer großer jüdischer Geist (immer noch dieses Österreich-Ungarn, dessen Zerschlagung das wahre Ende der europäischen Zivilisation war) der damaligen Zeit: Elias Canetti (siehe Masse und Macht) :

„Unbewusst wird eine einzige Seele geschaffen, eine Massenseele, angetrieben von dem gesteigerten Wunsch nach Uniformität, die die Degeneration der Nerven zugunsten der Muskeln und den Tod des Individuums zugunsten eines generischen Typus zelebriert. Die Konversation, diese Kunst des Sprechens, nutzt sich im Tanz ab und zerstreut sich dort, das Theater wird zugunsten des Kinos überstrapaziert, die Gepflogenheiten der Mode, die von Schnelligkeit und „saisonalem Erfolg“ geprägt ist, durchdringen die Literatur. Wie in England verschwindet die Volksliteratur bereits vor dem immer stärker werdenden Phänomen des „Buchs der Saison“, ebenso wie sich die Blitzform des Erfolgs im Radio ausbreitet, das gleichzeitig auf allen europäischen Sendern ausgestrahlt wird, bevor es sich in der nächsten Sekunde verflüchtigt. Und da alles auf Kurzfristigkeit ausgerichtet ist, steigt der Konsum: So wird Bildung, die früher geduldig und rational erworben wurde und ein Leben lang vorherrschte, in unserer Zeit zu einem sehr seltenen Phänomen, wie alles, was durch persönliche Anstrengung erworben wird.“

Doch Zweig, der wie die österreichisch-jüdische Kulturelite sein Glück in Hollywood hätte machen können, zieht es vor, die Schuld auf Amerika zu schieben oder vielmehr auf Amerika zu zeigen.

Die Kolonialisierung des Geistes kommt – man denke an die gelangweilten, geldgeilen Charaktere von Agatha Christie, die zwischen zwei Kreuzfahrten, zwei Bridges oder zwei Saufgelagen dem Poirot zuhören :

„Aber diese wirtschaftliche Versklavung erscheint mir noch gering im Vergleich zu der Gefahr, die dem Geist droht. Eine Kolonialisierung Europas wäre politisch nicht das Schlimmste, was man fürchten müsste; für unterwürfige Seelen ist jede Knechtschaft süß, und der freie Mensch weiß seine Freiheit überall zu bewahren. Die wahre Gefahr für Europa scheint mir im Geistigen zu liegen, im Eindringen der amerikanischen Langeweile, dieser schrecklichen, sehr spezifischen Langeweile, die dort aus jedem Stein und aus jedem Haus in den nummerierten Straßen strömt, dieser Langeweile, die nicht wie einst die europäische Langeweile die der Ruhe ist, die darin besteht, auf einer Wirtshausbank zu sitzen, Domino zu spielen und Pfeife zu rauchen – eine faule, aber harmlose Zeitverschwendung: Die amerikanische Langeweile hingegen ist unbeständig, nervös und aggressiv, man stürzt sich in fieberhafte Erregung und versucht, sich mit Sport und Sensationen zu betäuben. “

Langeweile und Flucht (man könnte meinen, Frankreich gegen die Roboter (Anm.:Georges Bernanos) oder auch Terre des hommes (Anm.:Saint Exupéry) zu lesen:

„Die Langeweile hat nichts Spielerisches mehr an sich, sondern rennt mit rasender Besessenheit in einer ständigen Flucht vor der Zeit: Sie erfindet immer neue Kunstmedien wie Film und Radio, Massennahrung, mit der sie die hungrigen Sinne ködert und dabei die Gemeinschaft der Vergnügungssüchtigen in gigantische Konzerne verwandelt, wie ihre Banken und Trusts. Von Amerika kommt diese schreckliche Welle der Uniformität, die allen Menschen das Gleiche gibt, die ihnen den gleichen Anzug auf den Rücken, das gleiche Buch in die Hände, den gleichen Füllfederhalter zwischen die Finger, das gleiche Gespräch auf die Lippen und das gleiche Auto an die Stelle der Füße setzt. Fatalerweise herrscht auf der anderen Seite unserer Welt, in Russland, derselbe Wille zur Monotonie, aber in einer anderen Form: der Wille, den Menschen zu zerstückeln und die Weltanschauung zu vereinheitlichen, selbst ein schrecklicher Wille zur Monotonie.“

Europa würde ein Bollwerk bleiben, aber es ist dem Untergang geweiht:

„Europa ist immer noch das letzte Bollwerk des Individualismus, und vielleicht ist das übersteigerte Zucken der Völker, dieser übersteigerte Nationalismus, trotz all seiner Gewalt, eine Art unbewusste und fieberhafte Rebellion, ein letzter verzweifelter Versuch, dem Egalitarismus zu widerstehen. Doch gerade diese krampfhafte Abwehrform verrät unsere Schwäche. Das Genie der Nüchternheit ist bereits am Werk, um Europa aus den Geschichtsbüchern zu streichen, das letzte Griechenland der Geschichte. Widerstand: Was ist jetzt zu tun? Das Volk stürmte das Kapitol und rief: „Oben auf den Schanzen sind die Barbaren, sie zerstören unsere Welt“. Das Volk spricht noch einmal die Worte Cäsars aus, aber jetzt in einem ernsteren Sinn: „Völker Europas, bewahrt eure heiligsten Güter“.

„Nein, wir sind nicht mehr so leichtgläubig und blind, dass wir glauben, man könne noch immer Vereine, Bücher und Proklamationen gegen diese monströse weltweite Bewegung erfinden und diesem Appetit auf Monotonie ein Ende setzen. Alles, was man schrieb, blieb ein Stück Papier, das gegen einen Hurrikan geschleudert wurde.“

Gegen Ende des Textes drängt Zweig zum individuellen Widerstand gegen diese „monströse globale Bewegung“. Ich werde darauf zurück kommen. Es ist schwierig, der Technologie, dem Radio, dem Kino (Albert Speer sprach darüber in Nürnberg und später in seinen Memoiren), dem Web und den Netzwerken zu entkommen. Es war Daniel Estulin, der in seinem Buch über Kultur (Tavistock Institute) die Songs von Gaga, Beyonce und Rihanna< erwähnte, die Milliarden von Fans versammeln und verzaubern…

*Nicolas Bonnal, www.nicolasbonnal.wordpress.com ,  französischer Schriftsteller und Historiker. Text übernommen von: www.terreetpeuple.com

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Das geschlossene System des Kriegskapitalismus

Le système fermé du capitalisme de guerre

The closed system of war capitalism

Von Markku  Siira*

Das westliche Wirtschafts- und Politiksystem sei „hoffnungslos veraltet und werde daher zu einem geschlossenen und totalitären System“, meint der italienische Wissenschaftler Fabio Vighi. Die wenigen Superreichen (0,01 %), die noch vom kapitalistischen System profitieren, sind bereit, alles zu tun, um dessen Existenz zu verlängern. Der neueste Trick der Banker, um den Zusammenbruch zu bewältigen und zu verlangsamen, ist immer derselbe: Krieg.

Die Manager des schuldenbasierten kapitalistischen Mechanismus seien „profitorientierte Technokraten, deren psychologisches Hauptmerkmal Psychopathie ist“, diagnostiziert Fabio Vighi. Sie sind „dem Mechanismus so ergeben, dass sie zu dessen Erweiterungen geworden sind – wie Automaten arbeiten sie unermüdlich für den Mechanismus, ohne jegliche Reue für die Zerstörung menschlichen Lebens, die er verursacht.“

Allerdings ist Psychopathie nicht das Vorrecht der transnationalen Finanzclique, sondern erstreckt sich auf die politische Elite (von Regierungschefs bis hin zu lokalen Verwaltungen) und die sogenannte „Intelligenz“ (zu der verschiedene Experten, Wissenschaftler, Philosophen, Journalisten und Künstler gehören). Mit anderen Worten: „Jeder, der in das System eintritt, muss seine Regeln akzeptieren und gleichzeitig ipso facto seine psychopathologischen Eigenschaften übernehmen.“ „Auf diese Weise wird die blinde kapitalistische Objektivität (das Streben nach Profit) untrennbar mit den Subjekten verbunden, die sie repräsentiert“, spekuliert Vighi.

Aber überschätzen verrückte Technokraten ihre Fähigkeit, ein geschlossenes System aufzubauen, das immer noch die Dekadenz des Kapitalismus verschleiern könnte? „Zuerst stellen die tragische Farce der Pandemie und nun die kalten Winde des anhaltenden Krieges das Vertrauen der Durchschnittsbürger in ihre repräsentativen Institutionen auf die Probe“, spekuliert derselbe Vighi.

Während des Corona-Notstands war es für Opportunisten in der politischen Klasse relativ einfach, ihr Profil zu schärfen und Skeptiker zum Schweigen zu bringen, aber „die Beteiligung am Völkermord im Gazastreifen, verbunden mit der Schaffung einer neo-McCarthyistischen und antirussischen Front und die Beschleunigung des Wettrüstens  könnten  dazu beitragen, das Vertrauen der schweigenden Mehrheit zu untergraben.

„In der neuen totalitären Normalität erleben wir eine von Jean Baudrillard theoretisierte Hyperrealität, die weder Tatsache noch Fiktion ist, sondern ein narrativer Behälter, der beides ersetzt hat“, erklärt Vighi in Anlehnung an die Begriffe des berühmten französischen Sozialwissenschaftlers . „Deshalb geht die brutale ethnische Säuberung des Gazastreifens mit voller Geschwindigkeit weiter, während wir gleichzeitig unsere Sorge um das Schicksal der Zivilbevölkerung zum Ausdruck bringen, uns dem Extremismus widersetzen und vor den Gefahren des grassierenden Antisemitismus warnen…Gleichzeitig werden wir 24 Stunden am Tag daran erinnert, dass die Russen (wer sonst?) einen Atomangriff aus dem Weltraum und einen Angriff auf Europa vorbereiten.“

Dieser „Wirbel der Medieninformationen erzeugt einen Zustand kollektiver Hypnose, der sich als wirksamer erweist als traditionelle Zensur“. Der offizielle, sterilisierte Diskurs über Gaza oder die Ukraine beispielsweise „verwandelt sich ständig in einen Diskurs über den Diskurs selbst, streng abgegrenzt durch moralisch vorformulierte Binärcodes (z. B. Demokratie/Terrorismus).“

Vighi, ein Mann der Linken, reduziert alles auf das Wirtschaftsleben, so dass selbst die gegenwärtige Manipulation der Massen historisch „als Ergebnis der wirtschaftlichen Virtualisierung etabliert ist, in der die Rentabilität der Lohnarbeit durch die simulierte Rentabilität der Spekulation ersetzt wurde.“

Ganz gleich, ob es sich um einen Zusammenbruch oder eine drastische Korrektur handelt: Die Finanzmärkte werden von höheren Verteidigungsausgaben profitieren. Die Militärproduktion für „langfristige Sicherheitsverpflichtungen“ ist heute eine entscheidende Stütze für das zunehmend schwächere reale Wachstum, gemessen am BIP.

„Zum Beispiel gehen von den 60,7 Milliarden US-Dollar, die im jüngsten Hilfspaket für die Ukraine bereitgestellt wurden, 64 % an die US-Militärindustrie. Die Quelle ist nicht Putins TASS, sondern das Wall Street Journal, das ebenfalls zugibt, dass die amerikanische Industrieproduktion im Verteidigungssektor seit Beginn des Konflikts in der Ukraine um 17,5 % gestiegen ist“, präzisiert Vighi.

„Die Psychopathie, die den Krieg anheizt, ist letztlich eine Erweiterung der Wirtschaftspsychopathie, das Ergebnis unkontrollierter spekulativer Risikobereitschaft“, schließt Vighi. Die Rüstungsindustrie sei „ein Cerberus-ähnlicher Wächter des Finanzkapitalismus, der in seiner traditionellen Version – einer Fantasiewelt aus Vollbeschäftigung, hedonistischem Massenkonsum, endlosem Wachstum und demokratischem Fortschritt – längst tot und begraben ist“.

Daher besteht das unausgesprochene Ziel der Vereinigten Staaten und ihrer Vasallenstaaten darin, „die militärische Hegemonie als Rückgrat der Dollar-Hegemonie aufrechtzuerhalten und den bereits praktisch untragbaren Bestand toxischer Schulden zu schützen“.

Aus diesem Grund hat die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas der EU die gleiche wirtschaftspolitische Strategie wie in der Corona-Zeit empfohlen: Diesmal geht es um die Ausgabe von Eurobonds im Wert von mehr als 100 Milliarden Euro, um die Kriegsindustrie der EU wiederzubeleben.

Kredite aufzunehmen, um der russischen Bedrohung und anderen von den herrschenden (Fake-)Medien propagierten „apokalyptischen Notfällen“ zu begegnen, ist das neueste Wirtschaftsmodell des westlichen Krisenkapitalismus. Amerikas Vasallen Großbritannien und die Euroländer begannen schnell, sich zu bewaffnen.

Während die Kriegstrommeln erklingen, treten wir in eine „Ära wachsender Militärschulden“ ein. Wie der britische Verteidigungsminister Grant Shapps vorhersagte, werden in den kommenden Jahren nicht nur Russland, sondern auch die anderen Erzfeinde des Westens, China, Iran und Nordkorea, auf einer Reihe wirtschaftlich motivierter Kriegsschauplätze auftreten.

Wie Julian Assange 2011 in Bezug auf Afghanistan sagte: „Das Ziel ist ein Krieg ohne Ende, nicht ein gewonnener Krieg.“ Betrachtet man die aktuellen Konflikte auf der ganzen Welt, ist es wahrscheinlicher, dass ihre Zahl zunimmt als abnimmt.

Vighi warnt jedoch davor, dass es „irreführend wäre zu glauben, dass die Geschichte des ‚edlen militärischen Engagements‘ des Westens nur die neueste Folge einer Netflix-Serie ist, die wir aus sicherer Entfernung von unseren Sofas aus ansehen können.“ .

Während der Finanzkapitalismus ins Stocken gerät, zögern diejenigen, die weiterhin von ihm profitieren, nicht, den „demokratischen Bomben“ nicht nur Bevölkerungsgruppen wie die Palästinenser zu opfern, die lange Zeit der unmenschlichen Armut ausgesetzt waren, sondern auch die Bewohner westlicher Länder, die ein elitärer  Psychopath so schätzt „wie Rinder auf der Weide mit einem Smartphone an der Schnauze“.

„Der nun permanente Ruf zu den Waffen (gegen das Virus, Putin, Hamas, die Houthis, Iran, China und alle kommenden Bösewichte) dient als verzweifelter und krimineller Deckmantel für eine scheiternde Finanzlogik, die dem wirtschaftlichen Niedergang ausgeliefert ist „Kontinuierliche Kreditverteilung auf den Computerbildschirmen der Zentralbanken“, meint Vighi.

Das Notstandsdrama muss ununterbrochen weitergehen, sonst platzt die Gewinnblase. Die Zentralbankkabale – die Superklasse, der die Federal Reserve und die Vermögensverwaltungsgesellschaften gehören – „wird bald den Einfluss neuer Notfälle brauchen, um Zinssenkungen und die Zuführung frisch im System erzeugter Liquidität zu rechtfertigen.“

In diesem Szenario mehrerer Krisen ist die westliche Mittelschicht ein Gefangener ihrer Vergangenheit. Sie ist überzeugt, dass „der liberal-demokratische Kapitalismus der Nachkriegszeit nicht nur als Modell gesellschaftlicher Organisation grundsätzlich richtig, sondern auch ewig und unbestreitbar ist.“ Das stimmt natürlich nicht, aber es ist schwierig, die Illusion und Nachsicht loszuwerden.

Die Illusion entstand während der Weltwirtschaftskrise, als die Menschen einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebten und Teil eines profitablen Gesellschaftsvertrags waren, Ergebnis der „schöpferischen Zerstörung“, die durch die beiden Weltkriege verursacht wurde. Noch heute sind wir im Nebel des Krieges versunken. Wird sich die Geschichte bald wiederholen?

Quelle: https://markkusiira.com/2024/03/08/sotakapitalismin-suljettu-systeemi/

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Ein Aufruf der Staatsduma

Un Appel de la Douma de l´Etat

A Call oft the State Duma

Wer hätte das gewusst? Nach einer Aussage des Präsidenten der französischen Union Populaire Républicaine, Francois Asselineau, habe die ukrainische Armee bereits am 17.Februar 2022, also noch vor Beginn der „Spezialoperation“, die russischen Truppen beschossen. Dazu erfuhr man in westlichen Medien kaum etwas bis gar nichts. Auch fast nichts über die jahrelange Unterdrückungspolitik Kiews, sei es im Donbass oder auf der Krim, mit ihren Tausenden Toten unter russischstämmigen Ukrainern.

Angesichts der bis heute anhaltenden einseitigen Berichterstattung im Westen, ist es mir nach wie vor ein Anliegen dieser im bescheidenen Rahmen etwas entgegenzuhalten. Auch mir als Nichtlateiner ist das Audiatur et altera pars („Man höre auch die andere Seite“) durchaus nicht fremd und habe es eigentlich immer gepflogen. In diesem Sinne bringe ich, wie es sich für einen Neutralen eben gehört,  nachstehend einen nicht weiter von mir kommentierten, der Webseite der russischen Botschaft in Berlin entnommenen Aufruf der russischen Staatsduma zur allgemeinen Kenntnisnahme. Diskussionswürdig ist er allemal.

Aufruf der Staatsduma an den Deutschen Bundestag im Zusammenhang mit deutscher Beteiligung an Verbrechen des Kiewer Regimes gegen Zivilbevölkerung und an Beschädigung von Zivilinfrastruktur in Russland

Die Abgeordneten der Staatsduma der Föderalen Versammlung der Russischen Föderation halten es für grundlegend wichtig, zeitgerecht und nötig, sich an die deutschen Parlamentarier, die Mitglieder des Deutschen Bundestags, zu wenden und beziehen sich dabei auf die Berichte über ein Gespräch deutscher Bundeswehroffiziere, bei dem es um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ging und ihre Verwendbarkeit gegen die auf dem russischen Gebiet gelegene kritische Infrastruktur, einschließlich der Krim-Brücke über die Straße von Kertsch, durch ukrainische bewaffnete Einheiten. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, unterwies hochrangige deutsche Offiziere, wie die Lieferungen der weitreichenden Raketensysteme in die Ukraine geplant und die Ausbildung des ukrainischen Personals an diesen beschleunigt organisiert werden kann sowie auf welche Weise diesem die nötigen nachrichtendienstlichen Erkenntnisse zur Vernichtung der maßgeblichen Verkehrsader, die russische Regionen miteinander verbindet, zur Verfügung gestellt werden können. Ganz nach Tradition der Hitlerschen Luftwaffe und unter Inkaufnahme möglicher ziviler Opfer unter russischen Bürgern und humanitärer Folgen, die die Zerstörung der Krim-Brücke für mehrere Millionen Einwohner der Halbinsel haben könnte, war dieser Militärchef ausschließlich auf die Vertuschung der Mittäterschaft der deutschen Truppen an den geplanten Verbrechen des Kiewer Regimes und auf die Zurückweisung unausweichlicher Vorwürfe gegen die politische Führung der Bundesrepublik Deutschland, vor allem gegen den Bundeskanzler Olaf Scholz, bedacht.

Aus der veröffentlichten Tonaufnahme wird unmittelbar deutlich, dass die Luftwaffenoffiziere diese Aufgabe von der höchsten militärpolitischen Führung des Landes, womöglich vom Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius persönlich, bekommen haben. Somit wird die von Washington oktroyierte Ermutigung des Regimes in Kiew, das Konfliktgebiet auszuweiten und den Terror gegen die Zivilbevölkerung fortzusetzen, auch von Berlin unterstützt.

Zahlreiche Fakten, die belegen, dass die Ukraine westliche Waffensysteme und Munition einsetzt und sich Armeeangehörige aus den USA, Großbritannien, Frankreich und weiteren NATO-Ländern, einschließlich Deutschlands, an den Kampfhandlungen in der Ukraine, u. a. als Militärausbilder und Berater für technisch komplexes militärisches Gerät beteiligen, geben allen Grund zu behaupten, dass die Planungen der Bundeswehrführung der Wirklichkeit entsprechen und extrem gefährlich sind. In dieser Situation lassen die Behauptungen von Bundeskanzler Scholz, die Lieferung weitreichender Raketensysteme an die Ukraine sei nicht sinnvoll, berechtigte Zweifel aufkommen. Denn damit könnte das Ziel verfolgt werden, die wahren Intentionen der deutschen Ukraine-Politik zu kaschieren.

Die Abgeordneten der Staatsduma rufen den Deutschen Bundestag auf, eine objektive Untersuchung zur Beteiligung der Bundeswehrangehörigen an den Kampfhandlungen in der Ukraine durchzuführen. Trotz der Behauptungen, die Militärlieferungen für Kiew würden den Frieden näher bringen, ist es gegenwärtig gerade die Ukraine, die westliche Politikaster in einen in Blut versinkenden Schießplatz verwandelt haben, auf dem die NATO-Armeen und die Rüstungsindustrie des Westens verschiedene Waffensysteme und Militärtechnik testen, und die den meisten Schaden vom Streben der westlichen Gönner Kiews nach einem Krieg gegen Russland «bis zum letzten Ukrainer» davonträgt.

In Übereinstimmung mit dem Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland vom 12. September 1990, dem zufolge von deutschem Boden nur Frieden ausgehen werde und Handlungen, die geeignet seien und in der Absicht vorgenommen würden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, verfassungswidrig und strafbar seien, rufen die Abgeordneten der Staatsduma den Bundestag auf, keine Handlungen zuzulassen, die Deutschland in den Militärkonflikt auf der Seite des faschistisch-terroristischen Regimes in der Ukraine hineinziehen könnten.

Die Staatsduma ist davon überzeugt, dass erfolgreiche langjährige Erfahrungen der sowjetisch-deutschen und russisch-deutschen Regelungen und der gesunde Menschenverstand des deutschen Volkes und der Parlamentarier, die seinen Willen vertreten, die Katastrophe einer direkten militärischen Auseinandersetzung zwischen Russland und Deutschland verhindern und den Beginn eines vorteilhaften politischen Dialogs im Sinne des Friedens und Wohlstands in Europa näher bringen können.

https://germany.mid.ru/de/aktuelles/pressemitteilungen/aufruf_der_staatsduma

US-Neocon-Kriegstreiber https://youtu.be/YeiLwdTewaU

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Wie viele Frauen müssen denn noch vergewaltigt werden?

Combien de femmes doivent encore être violées ?

How many women still have to be raped?

Zur Einstimmung auf ein aktuelles Thema: Eine Migrantin erzählt in ihrem Buch „Ein Leben zählt nicht – eine Frau im arabischen Clan“(Heyne) , wie sie von ihrem Mann immer wieder verprügelt wurde, wie Clan-Mitglieder Polizei und Justiz verachten. Sie schildert eine Parallelwelt  in der Asylmissbrauch, Kriminalität, Gewalt, Frauenverachtung und Sozialbetrug an der Tagesordnung stehen. Bei uns in Mitteleuropa.

Glücklich ein Land, wo die Menschen einander noch vertrauen können. Aber wo liegt dieses Land? Wer in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Schweden bereiste, musste zu seinem Erstaunen feststellen, dass die Menschen dort nachtsüber ihre Haustür nicht absperrten. Das ist Geschichte. Eine liberale Einwanderungspolitik machte es möglich. dass heute, ähnlich wie in Deutschland,  kriminelle Einzelgänger und Banden sowie auf Staatshilfe angewiesene „Clans“ die öffentliche Sicherheit gefährden und dazu den Haushalt der Gemeinden belasten. Und so ist es in diesem einst ruhigem Land vielerorts üblich geworden, nicht mehr jedem zu vertrauen und die Haustür gut abzusperren. Leider kein auf Schweden beschränkter Zustand  inzwischen.

Es gibt im Westen Europas ja kaum ein Land mehr, das nicht von Kriminalität und sonstigen Belastungen durch das Gastrecht missachtende Migranten heimgesucht wird. Selbst die friedliche Schweiz muss sich damit herumschlagen. Da mag man aus ideologischen Gründen oder aus falsch verstandener Humanität noch so sehr die Augen davor verschließen. Die Frage stellt sich nun, wo liegt die Belastungsgrenze, ab der es zu schweren gesellschaftlichen, aber auch sozio-ökonomischen Verwerfungen kommt, die schließlich zu einem radikalen Wechsel der politischen Machtverhältnisse führen würden. Brutal gefragt: Wie viele Frauen und Mädchen müssen bis dahin noch durch „Gäste“ missbraucht und vergewaltigt, Kinder in seelisches Elend gestürzt werden?

Gerade die Vergewaltigungen und sonstigen Gewaltexzesse der letzten Zeit in Österreich hätten eigentlich zu einem einzigen Aufschrei der so genannten  Zivilgesellschaft führen müssen. Haben sie aber nicht. Und die Politik macht weiter wie bisher, ungeachtet der Tatsache, dass viele Zuwanderer mit unseren gelebten Werten wenig anfangen können. Anstatt nun das Problem an der Wurzel zu packen, möchte man wie bisher mit selbstmörderischer „ Offenheit und Toleranz“ gegensteuern, nun in Wien sogar in 20 verschiedenen Sprachen den Zugewanderten  „eine Teilhabe am sozialen, kulturellen und politischen Leben ermöglichen“. Klingt schön, aber: „It`s the culture, stupid“. Und nicht zuletzt wiegt auch die Anzahl.* Daher wird die Mehrheit der Eingewanderten mehr denn je in ihrer Parallelwelt leben wollen. Mit allen daraus resultierenden Folgen.

Drücke nicht jedem die Hand, hieß es schon bei den alten Römern. Dabei waren diese im Vergleich zu den Juden des AltenTestaments ja noch ziemlich aufgeschlossen dem Fremden gegenüber. Es hat auch gar nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, wen man nicht jedem gleich vertraut, der die Staatsgrenze überschreitet. Aber wie es so schön heißt: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Von diesem Grundsatz ließ sich möglicherweise Sigmund Freud in seiner Schrift über „Das Unbehagen in der Kultur“ leiten als er zum Thema Fremde und Nächstenliebe unter anderem Folgendes schrieb:

Wenn ich einen anderen liebe, muss er es auf irgendeine Art verdienen…Er (der Fremde) scheint nicht die mindeste Liebe für mich zu haben, bezeigt mir nicht die geringste Rücksicht… Wenn es ihm einen Nutzen bringt, hat er kein Bedenken, mich zu schädigen…Wenn er nur irgendeine Lust damit befriedigen kann, macht er sich nichts daraus, mich zu verspotten, zu beleidigen, zu verleumden, seine Macht an mir zu zeigen… je hilfloser ich bin, desto sicherer darf ich dieses Benehmen gegen mich von ihm erwarten…

Nun wäre es gewiss falsch, von Freuds ernüchternden Erkenntnissen eine Verallgemeinerung ableiten zu müssen. Dass aber an viele, zu viele Migranten kulturfremder  Herkunft (etwa aus dem Orient oder Afrika)  Freuds Maßstab angelegt werden könnte, darüber besteht wohl kein Zweifel. Auch in dieser Hinsicht kann ich auf persönliche  Erfahrungen und die anderer  hinweisen. Erfahrungen, die vielen Politikern und manchen Journalisten fremd sein dürften und ihnen auch gar nicht abzugehen scheinen. Daher werden unsere Frauen und Mädchen auch weiterhin unzähligen Gefahren ausgesetzt bleiben, und an jedem künftigen Gewaltverbrechen tragen, wie schon bisher, Regierungen wie auch einige Chefredaktionen ihrem Amt entsprechende Mitverantwortung. Denn sie haben gemeinsam fast alles unterlassen, was Unordnung und sich aufbauendes Chaos im Staat, vor allem ein Ende der Gewaltspirale noch rechtzeitig beenden hätte können.

Nebenbei bemerkt: Wenn es nun so sein sollte, wie Hans Rauscher vom Standard einmal empört schrieb, dass die Rechten (dazu er mich wahrscheinlich auch zählt) immer frecher werden -„Zu frech“, wie er meint –  dann sollte man doch erwarten können, dass er ein solches Pauschalurteil auch die Migranten betreffend einmal zu Papier bringt. Werden wir wohl nicht erleben, es würde ja nicht nur seiner Gesundheit schaden.                                                                                                                                                                                                                    *Im Vorjahr gab es in Wien 3.899 Einbürgerungen, Österreich weit an die 20.000. Der Großteil der in Wien eingebürgerten neuen Staatsbürger stammt aus Syrien (560 Personen), gefolgt von Russland (318 Personen) und Serbien (276 Personen) sowie Iran, Türkei und Afghanistan. Insgesamt lebten 2023 in Wien 2,4 Millionen Personen (26% der Gesamtbevölkerung) mit Migrationshintergrund in Österreich, in Wien waren es 880.000.

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Es grünt so braun bei den Grünen

Beaucoup de brun avec les verts

Lot of brown with the green ones

Es stimmt schon, alles in dieser Welt ist dem Wandel unterworfen. So auch auf dem politischen Felde, wo sich heute einige hartnäckig für wenig Ehre, aber viel Moneten durchzusetzen wissen. Zum Beispiel: Einst als alternative politische Aktivisten gegen gefährliche Atomkraftwerke, jetzt als angepasste Klimaneurotiker mit der Atomindustrie gegen lebenspendendes CO2; gestern noch politische „Underdogs“, heute schon dem Luxus frönende „Politstars“ mit Vorliebe für gesellschaftspolitischem Firlefanz.

Und so sind sie allzeit belehrend, anderen moralisch sich überlegen fühlend und wohl deshalb auch intolerant. Also fanatisch gegen Andersdenkende in sich selbst verliebte Egoisten. Hat vielleicht etwas mit den strukturellen Eigenschaften eines anscheinend bräunlich eingefärbten grünen Politikergehirns zu tun, was gewiss auch, aber nicht nur, systemische Ursachen haben dürfte.

So gesehen wäre – nach Jahrzehnten der „reeducation“ – das größere Problem eigentlich ein auch dadurch mit ermöglichtes fremdbestimmtes politisches System, dass ja solche und ähnlich verquere Politiker hervorbringt und fördert. Mit deren Abdankung oder Abwahl wäre aber noch nichts getan. Man bedenke doch: Wer immer nun in nationalen Fragen am Gängelband geführte Politiker ablöst oder ersetzt, dabei aber in der politischen Arbeit sehr Wesentliches für Volk und Nation ebenso ignoriert wie diese, trifft politisch und gesellschaftlich nicht in das Schwarze.

Woraus zu folgern wäre, dass ohne Systemabdankung oder, wenn möglich, dessen friedliche befreiungsnationalistische Überwindung, kein Heil abzusehen ist. Doch Heilsbringer in „Grün“ werden es wohl nicht sein.Wäre ja wirklich ein beunruhigender Gedanke.Denn was grüne Politiker heute schon an Heilsversprechen von ihrem von außen abgesicherten Katheder herunter von sich geben, ist höchst peinlich und zum Teil irre und, mit einigen Ausnahmen, nur phantasievoll gestalteter ideologischer Ramsch der der Allgemeinheit bereits teuer zu stehen kommt.

Schließlich stellte sich noch die Frage, wie bloß jemand solche Typen überhaupt in eine Regierung nehmen kann. Es sagt zumindest einiges über das intellektuelle und staatsmännische Format etwa eines deutschen Regierungschefs, dem totalitäre, präfaschistische Anwandlungen einiger Regierungsmitglieder, übrigens nicht nur grüner, total egal zu sein scheinen. Weil diese das notwendige bräunliche Sahnehäubchen auf dem mit ähnlich gefärbten Zutaten bereicherten, allerdings bereits zerfallenden Koalitionskuchen sind? Immerhin scheinen parteigrüne Galionsfiguren für gewisse Dienste besonders geeignet zu sein. Und ein dichtender grüner Schwurbler als Minister mag ja solch einträgliche Politik für höchste Poesie halten.

Dazu https://www.youtube.com/shorts/h0Ge1QF0nB?feature=share

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Die neuen Pharisäer

Les nouveaux pharisiens

The new pharisees

Kaum war Nordstream gesprengt, da stand Putin für den „Mainstream“ als Täter bereits fest. Fast wie bestellt. Und jetzt, noch ehe man Genaueres über Nawalnys Ableben wusste, war schon wieder klar, dass ihn nur Putin getötet haben konnte. Das Wort mutmaßlich, das sonst noch vor jeder Beweisführung angebracht ist, wird dabei selbstverständlich ignoriert. Wie auch die Möglichkeit, dass der Tod des mutmaßlich von westlichen Geheimdiensten unterstützten Nawalny den Gegnern Putins mehr nützen könnte als dem Kreml. Wie Nordstream ja auch.

Dass Menschen glauben, was „Mainstream“-Medien ihnen zu glauben vorgeben, wusste schon Orwell.Und so halten sich Putins Gegner an jene große Schar der Naiven und Bequemen die nicht selbständig denken können oder wollen und denen man alles glaubhaft machen kann, außer die Wahrheit. Wie bei Corona schon, und es ist wieder einmal beeindruckend und erbärmlich zugleich.

Goebbels und der unter Stalin verantwortliche Kommissar für Agitation und Propaganda (Agiprop) hätten dabei Pate sein können: Da wird im Falle Putin in den Einheitsmedien derselbe unwidersprochen zum “Monster im Kreml“ (Kurier) hochgeschrieben, der seine „verbrecherischen Horden“ (Krone) gegen die Ukrainer schicke. Und schon hört man EU-weit von Lakeienseite nichts anderes mehr, aber niemals würde man solche Sprache gegen einen kriegführenden, das Völkerrecht missachtenden US-Präsidenten und seine „Army“ oder gegen eine verbrecherische israelische Regierung richten.

Ja, wo waren bloß all die empörten Pharisäer von heute in der Vergangenheit als die Regierung in Kiew Tausende russischstämmige Ukrainer ermorden ließ, und wo demonstrierten sie, als Pentagon und NATO gleich mehrere Länder überfielen und die CIA einst reihenweise Oppositionelle und Regierungschefs ermorden ließ? Kein Aufschrei, keine Empörung, nur peinliche Stille. Oder: War jemals ein Spitzenpolitiker oder Top-Journalist bestürzt darüber, dass, nicht in Russland, sondern in Österreich jemand wegen eines Meinungsdeliktes insgesamt 15 Jahre im Kerker dahinvegetieren musste und dort auch zugrunde ging? Und droht solches Ende nicht auch Julian Assange, dessen „Verbrechen“ es war, US-Kriegsverbrechen an die Öffentlichkeit zu bringen.

Der ach so glorreiche Westen sollte sich erst einmal in den Spiegel schauen. Er wird erkennen müssen, dass er moralisch gar nicht dazu befähigt ist, Putin zu verdammen.Und ein kleiner Krone-Journalist wie Claus Pandi müsste feststellen, dass der von ihm diagnostizierte „perfide Irsinn“ der Kreml-Machthaber von dem des Westens um ein Vielfaches übertroffen wird. Ich denke, ich muss hier nicht extra erläutern, worin der unsere Zivilisation gefährdende westliche Irrsinn besteht.

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Steckt die Rechte in einer Falle? 

 

La droite est-elle prise au piège?

Is the right in a trap?

Ein immer noch verleugnetes Stück Wirklichkeit hinter den angsterregenden Ereignissen dieser Tage ist, dass hinter diesen sich mehr und oft ganz anderes verbirgt als uns der „Mainstream“ wahr machen möchte. Vor der großen Kulisse zunehmender pazifischer Spannungen einerseits und einem sich abzeichnenden nahöstlichen „showdown“ andererseits, versucht man im westlichen Hintergrundgeschehen erst einmal politisch-ideologisch beruhigende Fakten zu schaffen. Man hat erkannt, dass es nun gelte, die aus dem Versagen der bisherigen Politik gestärkt hervorgehende und weiter anwachsende rechtspopulistische bis „rechtsextreme“ Bewegung in die richtige Bahn zu leiten. Das heißt,  neben linken sind jetzt auch rechte Kraftfelder für israelisch-amerikanische Interessen zu nutzen und zu fördern. So weit, so einleuchtend, vor allem wenn man der Spur des Geldes folgt oder auch auf die eine oder andere Merkwürdigkeit aufmerksam gemacht wird. 

Nachdem man ja eine Seite bereits Linke und Neoliberale aller Schattierungen  im Sack zu haben scheint, wird nun auch, und zwar seit einigen Jahren und spätestens seit Trump mehr, von anderer, rechtskonservativer  US-Seite, den europäischen Rechten, wie Marine le Pen oder Italiens Giorgia Meloni und weiteren Politikern, vermehrt Augenmerk geschenkt. Und, so scheint es, wohl auch der von dieser US-Seite inzwischen geschätzten AfD und möglicher Weise Kickl-kritischen Teilen der FPÖ. Ob nun die vorhin genannten Politikerinnen auch schon – wie Nigel Farage oder Netanjahus Kumpel Donald Trump (20 Millionen in ersten Wahlkampf von Milliardär Adelson) –  in den Genuss „konservativer“ Geldspenden oder Vergünstigungen gekommen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Dass an solche „Großzügigkeiten“ bestimmte Bedingungen geknüpft sind, ist anzunehmen. Bei genauerem Hinsehen wird aber klar, dass zumindest ein wohlwollendes unkritisches Israel-Bild voraus gesetzt wird. So kommt ja von rechtspopulistischer oder auch identitärer Seite keine eindeutige Verurteilung des zionistischen Vernichtungsfeldzugs in Gaza bei gleichzeitiger Solidarität mit dem palästinensischen Volk. Ich würde mich freuen, hätte ich unrecht.

Inhaltlich strategisch scheint neben anderen Rechten Trumps ehemaliger Berater Steve Bannon dabei zu sein, einem europäischen „Trumpismus“ das Leben einzuhauchen. Hilfreich dabei soll ein belgischer Mittelsmann mit ausgezeichneten Beziehungen zu Netanjahus Partei sein. Die neuen Bemühungen gehen anscheinend somit dahin, einen dem Judenstaat freundlichen Rechtspopulismus zu schaffen sowie diesem, wenn möglich, kontrolliert an die Macht zu verhelfen, ihn dabei also nicht entgleisen oder, wenn man so will, die souveräne Karte nicht zu stark ausspielen zu lassen. Was angesichts einer Abhängigkeit von einem möglichen Sponsor ohnehin nicht vorstellbar ist. Insgesamt wird es den Globalisten, ob rechts oder links, zwar getrennt doch darum gehen, ein von ihnen bereits geschwächtes Europa politisch ganz auf die „America first“-Seite zu ziehen oder zumindest zu neutralisieren, auf jeden Fall aber zu spalten und damit als Ganzes noch schwächer und daher abhängiger von US-kapitalistischer Gunst und Kriegsgeilheit zu machen. Wollen sich Rechte, aber auch Linke,  das wirklich antun? Nationale Selbstbehauptung sieht anders aus.

Beuteland Deutschland https://youtu.be/h95uAf3miyI 

Deutsche Inkompetenz am Pranger   https://youtu.be/fOCWBhuDdDo?si=IzxKXHrty2bP9YQN

Putin Interview deutsch https://youtu.be/Wa4GDMBDe5c

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