„Politik gründet auf einem Grundlagen-Irrtum“

La politique est fondée  sur une erreur de base                                                         Politics founds on a basic-error

Die Religiösen denken nicht – sie haben ihren festen Glauben (seit Urzeiten). Die Politiker denken nicht – sie haben ihre fixen Meinungen (die sie anderen aufdrängen möchten). Die Natur denkt nicht – sie hat ja das gesamte Wissen und Können…jedoch… Die Weisen denken –  und handeln wie die Natur – nur so wird alles richtig. Heinrich Stauffacher

Ich kenne die Arbeiten des Schweizer Naturphilosophen Heinrich Stauffacher* seit einiger Zeit.  Seine grundlegenden Gedanken berühren auch das Miteinander mit anderen Kulturen, und so habe ich  ihm angesichts  Europas schwerer geistiger und moralischer Krise einige Fragen gestellt, die er mir freundlicherweise nachstehend beantwortet hat. Mögen sie anregend wirken und eventuell auch zur Entgegnung herausfordern..

Sie sind dem  Ursprung allen Werdens, Seins und Geschehens auf den Grund gegangen und wollen erkannt haben, daß alle Politsysteme auf einem Grundlagen-Irrtum gründen. Worin besteht nun dieser Irrtum?

H.St.: Der Irrtum besteht im abstrusen Glauben, dass manche Menschen „bessere Rechte“ hätten als alle anderen – und dass sie eigene Gesetze machen, und über andere bestimmen dürften. Nun gibt aber das „Ur-Grundgesetz“ vor, dass kein Recht ohne eine Pflicht (Gegenrecht) bestehen kann (Modell-Gesetz, aus dem Naturgesetz: „actio = reactio“). Daraus ergibt sich das neutrale, nicht politisch definierte „Fundamentale Menschenrecht und die elementare Menschenpflicht“! Also kann kein Mensch irgendwelche Rechte beanspruchen, wenn er nicht entsprechende Pflichten erfüllt! Das heißt: „Es ist des Menschen erste Pflicht, die Rechte der andern zu respektieren“ (und sich nicht einzumischen) … sonst verletzt er das absolute Grundgesetz, und verwirkt daselbst nämliches Recht für seine eigene Person! Ergo hat keiner ein Recht, in irgendeiner Form über andere zu bestimmen.

Folglich sind Gemeinschaften zu kreieren, wo Jeder gleichgewichtig mitwirken kann – und zwar direkt und permanent! Diese Bedingung wird in der „Original Direkten Wirtschafts-Demokratie“  und  dem identischen Genossenschafts-Prinzip erfüllt: „Global Economic Correctness = Individuelle Wirtschaftswahrheit“! Kein Mensch braucht übrigens eine andere als diese neutrale Demokratie-Form – des Weiteren ist auch kein Mensch legitimiert (von wem denn auch?), andere Menschen zu legitimieren, in irgendeiner Form über Dritte zu bestimmen – das wäre weder direkt – noch urgesetzlich korrekt!

Sie sagen, das Leben sei kein Wunschkonzert. Was dann?

H.St.: Wünsche sind die mildeste Form von Forderungen, und diese wiederum die mildere Form von unrechtmässiger Aneignung, Erpressung, Diebstahl, Raub, usw.! Alle Formen sind gegen Dritte gerichtet (also zweifelhafter Natur, wenn etwa die „Wünsche nicht freiwillig erfüllt werden“ dürfen). Die Natur hat den Menschen mit allen erforderlichen Fähigkeiten ausgestattet, um selbständig überleben zu können. Da jeder Mensch dieselben Rechte hat, darf jeder auf Gegenrecht bestehen, und seine Wünsche dem andern direkt entgegenstellen („actio = reactio“).

Wo kämen wir da sonst hin, wenn jeder von jedem nur noch „Wünschen“ könnte?! Statt nur profitieren zu wollen, muss jeder seine Sache selber machen, und zwar wie jedes Geschöpf grundsätzlich als quasi „Selbstversorger“ (das Leben ist kein Wunschkonzert, sondern ein eigenständiges ‚Arbeiterorchester‘). Wer es allein nicht schafft, muss primär von seinen leiblichen Angehörigen versorgt werden (von Dritten nur auf freiwilliger Basis).

Eine integere Gemeinschaft betreibt und reguliert sich selbst (Oasen-Prinzip), und sie  ist auch die beste und günstigste Lebensversicherung (Leistung/Gegenleistung im Miliz-System). Wo Jeder sein naturgesetzliches „Anlagevermögen“ unbelastet selber bewirtschaften kann, gibt es für niemanden einen Grund, von andern irgendwas zu fordern: „Selbermachen, lautet die Devise“! („Wünsche“ sind der Beginn egomaner Politik – und parteiische Politik ist grundsätzlich unredliche „Vorteils-Beschaffung“ .  Politik und Korruption sind Schwestern – und die Lobbyisten ihre Brüder!

Wir erleben also in gesellschaftlicher Hinsicht eine Fehlentwicklung?

H.St.: Der „Lauf der Dinge und der Zustand der Welt“ sind die Folgen und der Beweis für Fehlentwicklungen im Dasein der Menschen. Dabei ist das Geschehen nicht ein natürliches, sondern letztlich ein nur auf „Besitzdenken und Grenzziehungen“ gewisser Menschen zurückzuführendes – „so ist Politik ‚erfunden‘ worden“. Doch politisches Denken und parteiisches Handeln wirken trennend, spalten die Menschheit in multiple Fraktionen, was schließlich die Ursache sämtlicher Konflikte, Krisen, und sogar Kriege ist! Gibt es noch jemanden, der widersprechen würde – oder es gar zu bestreiten wagte …?

Geographisch werden die Spaltungen durch politische Grenzen manifest – und Konflikte durch gewaltsame Verschiebungen derselben. Nun hat Jean-Claude Juncker, seines Zeichens EU-Kommissionspräsident, am EU-Forum 2016 in Alpbach gesagt: „Grenzen sind die schlimmste Erfindung, die Politiker jemals gemacht haben“ (Zitat)! Es gibt jedoch nicht nur geographische, sondern noch ganz andere Grenzen, welche nur durch Politik definiert werden: „Gesetze, Bestimmungen, Verordnungen, ja sogar Verbote“, usw., denen das gemeine Volk zu folgen hat!  Dabei ist das Urgesetz die absolute Referenz, wie sich die Menschen – gegenüber sich und der Natur – zu verhalten hätten, das kann niemand toppen!

Die Politiker versuchen es trotzdem immer wieder, und sie schreiben damit die Fehlentwicklungen munter fort! Sie machen es eben nach ihren Präferenzen, statt im Interesse einer allgemein höheren Daseins-Kultur. Unsere erbärmliche Kultur ist politischer Fehl-Bildung anzulasten, die eine neutrale, natürliche  Erziehung (sprich „Kultivierung“) der Menschen bewusst verhindert.

Ihrem  gesellschaftspolitischen Ideal entspricht das Original Genossenschaftliche System, also die Direkte Demokratie. Wie sehen Sie die Schweiz in diesem Zusammenhang heute?

H.St.: Die „Ur-Schweizerischen Eidgenossenschaften“ wurden bald nach ihrer Gründung „re-politisiert“! Ein parteiisches Polit-Regime trat schleichend an die Stelle früherer Feudalherrschaften und Vögte. Das war nie im Sinn und Geist der Gründerväter, die eine Direkte Demokratie pflegen wollten (Definition „Demokratie = Herrschaft des Volkes“  … und jeder Mensch ist Volk)!  Unter dem Vorwand, bzw. mit der Behauptung: „Nur wer ein geeignetes Netzwerk hat, kann ein Volk führen und ein Staatswesen betreiben“, installierten sie ein neues Polit-System in der befreiten Schweiz.

Heute zieht jenes Argument allerdings nicht mehr, indem dank dem Stand der technischen Entwicklungen (Computer u. IT), alle Menschen in einem Netzwerk verbunden sein können. So ist es jetzt möglich, ein „Demokratie- Netzwerk“ aufzubauen, und  es durch die Bürger selbst zu betreiben (analog Soziale Netzwerke): „Ein ‚Revival‘ der Ur-Schweizerischen Eidgenossenschaften ist machbar“, in der Form einer zeitgemäßen, modernen Techno-Demokratie! Durch Individual-Wirtschaft kann  auch die individuelle Wirtschaftswahrheit erzielt werden:  Die „Global Economic Correctness“ – nicht nur virtuell, sondern praktisch!

Und wie sehen Sie Europa?

H.St.: Alle Wirtschafts-Systeme, vom kleinsten „Personen-/Familien-Haushalt“ bis zum größten „Staats-/ Unions-Haushalt“, müssen konsequent nach dem „Funktions-Modell für ökologisch/ökonomisches Haushalten und Wirtschaften“ betrieben werden: „Oasen-Prinzip“! Das Modell-Gesetz ist global gültig – das Ur-Prinzip zieht sich wie „der rote Faden“ durch alle natürlichen Entwicklungen. Und wenn Jean-Claude Juncker selber erkannt hat, dass „Grenzen die schlimmste Erfindung seien, die Politiker je gemacht hätten“, dann wird er doch wohl auf eine „grenzenlose Welt“ hinarbeiten – also auf eine „unpolitische, bzw. politisch neutrale Wirtschafts-Demokratie“ …!

Dazu eine Anmerkung – und das passende Schlußwort:                                                                Die Welten sind nicht von Politikern geschaffen worden, sondern vom ‚Stammvater der Kreateure‘! Parteiische Politiker schaffen nur Probleme – sie sind die wahren Problemverursacher, doch nicht die Problemlöser (schließlich ist Politik die Geschäfts-Methode zur einseitigen Vorteilsbeschaffung …). Es ist nicht entscheidend, welche Partei falsche Politik macht,entscheidend ist, daß jegliche parteiische Politik falsch ist!

„Gesetze brauchst du nicht, sie kämen denn von innen.
Die ganze Weisheit heißt: sich auf sich selbst besinnen …“ (Carl Spitteler)

 *Heinrich STAUFFACHER – Daseins-Forschung u. Gesellschafts-Entwicklung / Prakt. Natur-Philosoph in: „Ur-sprungs-Philosophie – Natur-Gesetzmäßigkeiten in Staats- & Gesellschaftswesen“ / empfiehlt ein „Politik-Verbot – für den globalen Frieden“ (weil parteiische Politik, respektive die Torheiten ihrer Exponenten, die alleinige Ursache für sämtliche Konflikte, Krisen und Kriege in aller Welt sind; im kleinen wie im großen!): Homepages: www.swiss1291new.org / www.neo-kultur.ch / www.politik-verbot.org

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8 Antworten zu „Politik gründet auf einem Grundlagen-Irrtum“

  1. Bepo schreibt:

    Kann dem nur zustimmen. Sich einordnen in den Kreislauf der Natur, und alles, was uns schädlich ist, wird naturgerecht ausgesondert. Einschließlich der politischen Versager.

  2. Frank schreibt:

    Ein guter Beitrag!

    Lieben Gruss aus Canada.

  3. Siegfr. EDER schreibt:

    Die Feststellung von Stauffacher, daß JEDE parteiische Politik ungenügend bzw. schlecht ist, erinnert mich an den Gedanken von Hans-Jakob ROUSSEAU in seinem Buch „Der Gesellschaftsvertrag“. Er schreibt sinngemäß: Wenn das Volk abstimmt und nicht von einzelnen Gruppierungen (Parteien) verführt wird, dann hat es immer recht.

    Und an einen weiteren Denker wird man bei Stauffacher erinnert, wenn er der Kleinheit der Gemeinschaft, der Genossenschaft das Wort redet: an Leopold KOHR. Dieser will sich kaum einen größeren Staat vorstellen als mit 10 Millionen Einwohnern, im Gegenteil. Und weiters meint er: Wenn alle Staaten gleich KLEIN wären, daß würden sie einander ähnlich wie die Atome umkreisen und in Schach (Frieden) halten. (So ähnlich brachts der Lehrer vor, in andern, bessern Worten nor, dann dafor wars der Lehrer.)

    • Siegfr. EDER schreibt:

      . . . wären, dann . . . Korrektur der dritten Zeile von unten.

    • Lieber Herr Eder

      Per Naturgesetz teilen sich Systeme, die zufolge Wachstum und innerer Kräftever-schiebungen instabil geworden sind, in kleinere, stabile Teile (Atome sind auch nur bis zu einer gewissen Grösse stabil, und Moleküle wachsen nicht bis ins Unendliche)! Statt dass das Beispiel auch bei Gesellschafts-Systemen angewendet wird (Ukraine, Syrien, usw., teilen …), versuchen Politiker krampfhaft und mit enormem Aufwand (mit Macht- und stümperhaften Zwangsmitteln), wacklige Riesen-Gebilde zu stabilisieren, resp. „am Leben“ zu erhalten. „Darin liegt der Kardinalfehler, dass Menschen Naturgesetz an ihren eigenen (politisch variabel definierten) Regeln messen – anstatt umgekehrt, menschliches Verhalten an Urgesetzlich absolut gültig definierten Regeln zu referenzieren“!

  4. Axel C. Baumgart schreibt:

    Es ist alles soweit gut und schön, was Sie und Ihre Interviewpartner ihren Mitmenschen vermitteln möchten! Leider hilft es ihnen jedoch relativ wenig, da Sie die fast alles entscheidenden Urmonopole, das bestehende Geld- und Bodensystem vollkommen ausblenden! Die Erfindung des Tauschmittels „GELD“ war mit eines der größten Errungenschaften der Menschheit! Was man jedoch offensichtlich ursprünglich nicht ahnen konnte, dass diesem Geld bis heute ein „Konstruktionsfehler“ anhaftet und zwar deshalb, weil jeder – ohne dadurch persönlich benachteiligt zu werden – das Bargeld horten und somit den leistungslosen Zins zum Nachteil der schaffenden Bebölkerung erspressen kann! Diese Zinswirtschaft bewirkt auf einer längeren, friedlichen Zeitachse, dass immer mehr Geld in immer weniger Hände gerät und es somit alle ca. 70 – 90 Jahre zu wirtschaftlichen Niedergängen bis hin zum Kollaps kommen muß. Fazit: Solange jedoch dieser „Konstruktionsfehler“ nicht mit geldtechnischen Maßnahmen, die übrigens seit über 100(!) Jahren bekannt sind – eliminiert wird, ist der mathematisch vorgegebene exponentielle Vermögenswachstum in relativ wenigen Händen nur noch durch kriegerische Kampfhandlungen – sprich Sachkatialvernichtungen – vorrübergehend zu stoppen, damit dieses grausame „Spiel“ wieder von vorne beginnen kann.
    Das ganz große Problem ist inzwischen nur dabei, dass das weltweite Waffenpotential so groß geworden ist, dass dem schönen Planeten Erde der Overkill droht! Wer diese Fakten jedoch bei allem Respekt ausblendet, hilft den Normalsterblichen mit noch so schönen Vorhaben leider nicht weiter. Ich empfehle Ihnen deshalb, sich einmal u.a. das lesenswerte Buch „DAS GELDSYNDROM 2012 – Wege zu einer krisenfreien Wirtschaftsordnung“ von Helmut Creutz zur Hand zu nehmen bzw. die Zeitschrift „HUMANE WIRTSCHAFT“ zu abonnieren!
    Da der Grund und Boden und alle darin befindlichen Bodenschätze nicht vermehrbar sind und der Schöpfer es allen zur Verfügung gestellt hat, dürfte daran niemals privates Eigentum begründet werden. Auch hier läßt sich mit gutem Willen eine nachhaltige Lösung, die allen dient, umsetzen, denn der Eigennutz ist zwar dem Menschen angeboren, aber es muß sein Regulativ am Freien Markt finden können und dies ist heute leider nicht gegeben! Die Auswüchse daraus werden deshalb immer deutlicher sichtbar bis hin zum Länderraub. Meinen Sie, dass wir uns diese lantente Gefahr weiterhin noch leisten können???

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