Stolpert man gerade in einen großen Krieg hinein?

Fait-on un faux pas justement dans une grande Guerre?                                             Does one stumble juste into a big war?
Washington, das auch schon bessere Zeiten gesehen hat, führt viele Kriege, nebenbei  einen versteckten Wirtschaftskrieg gegen Deutschland. Nun kommt das politische Sprachrohr der Bosse, Mr. Obama, angeblich zur Hannover-Messe, „um Politik und Wirtschaft zugunsten von TTIP auf Vordermann zu bringen“, wie es vordergründig heißt. Klingt wie eine Drohung. Da wird es aber auch um mehr gehen, und er kommt natürlich als „Freund“. In Kenntnis der Psyche der deutschen Politiker wird er als solcher auch wieder gehen. Alles andere setzte ja eine „Rebellion“ voraus. Unvorstellbar für dressierte Deutsche, denen ständig die Angst im Nacken sitzt, sie könnten ihren Chef verprellen. Nicht ganz ohne Grund, und Politikberater Werner Weidenfeld weiß, wie der Hase sonst andersherum laufen könnte. In der ARD Fernsehdiskussion „Beckmann“ am 28. November 2013 erklärte er es so:

„In meinen zwölf Jahren als Amerikakoordinator habe ich drei Verhaltensweisen der amerikanischen Regierung erlebt: In dem Moment, wo man mit ihnen einer Meinung ist, sind wir die besten Freunde, wir umarmen uns, man hat Angst um seine Rippen, weil die Umarmungen so intensiv sind. Wenn wir in zweitrangigen Fragen nicht einer Meinung sind, dann sagt die amerikanische Regierung regelmäßig, das passiert mit uns, wo bleibt die Dankbarkeit in der Geschichte, wir haben die Freiheit und die Sicherheit der Deutschen erobert und erhalten und was passiert. Wenn wir in einer ernsten Frage anderer Auffassung sind, dann kommt Geheimdienstmaterial auf den Tisch, das Deutschland belastet und entweder ihr macht mit oder ihr seid dran.“

Ein Polit-Establishment, das seit Jahrzehnten nationale Erniedrigung als Gottesschicksal hinnimmt, das „Flüchtlinge“ als geopolitisches Druckmittel und/oder Waffe anerkennt und die dadurch hervorgerufene sicherheitspolitische Notlage bagatellisiert, wird gerade auch Herrn Obama nur allerbeste Willkommenskultur zuteil werden lassen. Im Sinne der vielgepriesenen atlantischen „Freundschaft“ kann Obama dann auch mit breiter Zustimmung für wesentliche andere Vorhaben seiner Besuchs-Agenda rechnen. Wie Süchtige werden sie an seinen Lippen hängen und bereit sein, mit ihm neben TTIP noch ein weiteres großes Ding zu drehen. Noch aber muß die Drohkulisse gegenüber Rußland an allen Fronten entsprechend weiter aufgebaut werden. Im Nahen Osten scheint man ja damit schon ganz gut voranzukommen.

So führen in Saudi-Arabien Truppen aus 20 Ländern, darunter Ägypten, Pakistan, Jordanien, dem Tschad und dem Sudan Groß-Manöver durch. 18 Tage lang nehmen sie an einer gemeinsamen Übung namens “Northern Thunder” teil, zu Land, zu Wasser und in der Luft: 350.000 Soldaten, 20.000 Tanks, 2.500 Flugzeuge und hunderte Hubschrauber werden auf den Kriegsfall (gegen Assad und seine Verbündeten im Land) vorbereitet. Daß Geheimdienste und militärische Planungsstellen der USA und Israels dabei Hilfestellung gewähren, darf angenommen werden. Nicht auszuschließen, daß dieser panarabischen Armee über den Syrienkonflikt hinausgehende weitere Aufgaben (Iran?) zugedacht sein könnten. Unabhängig davon welches Szenario umgesetzt und wie vor allem Rußland reagieren wird, überlagert der ganze Konflikt wieder einmal das ungelöste Problem einer tiefen arabisch-islamischen Identitätskrise, die zumindest auch der IS zu nützen weiß.

Washington, Drahtzieher und Verursacher unzähliger Interventionen, Kriege, Krisen und Putsche der letzten 150 Jahre, kann es einfach nicht lassen. Besonders jetzt, wo ein Finanz-Armageddon wahrscheinlicher wird, scheint die Kriegslust bei den Yankees trotz katastrophaler Ergebnisse etwa im Irak und in Afghanistan eher zuzunehmen. Da passt es irgendwie, daß Deutsche freiwillig die Rolle zahlender Landsknechte spielen und gerne stimmlose Zaungäste bei fragwürdigen Friedenskonferenzen sind. Aber die einzige, die sie interessieren sollte, ignorieren sie. Und nun ein Engagement in einer Region, in der das Geflecht instabiler politisch-militärischer Allianzen kompliziert wie nirgendwo ist und alte Klüfte ethnischer, religiöser und kultureller Natur gerade zu neuem Leben erweckt wurden. Um in einen Weltkrieg hineinzustolpern, der den USA zum dritten Mal die globale Vorherrschaft sichern soll?
Willy Wimmer spricht Klartext

Weltkrieg?

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7 Antworten zu Stolpert man gerade in einen großen Krieg hinein?

  1. Dieter Krogmann schreibt:

    Militärische Provokationen
    Während die Menschen in den EU-Ländern tagtäglich mit Meldungen rund um die
    „Flüchtlingskrise“ völlig abgelenkt werden, findet in diesen Tagen (seit dem 19. Februar
    bis 22. März 2016) das Militärmanöver Cold Response 2016 in Norwegen, direkt an
    der russischen Grenze statt.
    Weiterlesen:
    http://www.denkfabrik-info.de

  2. C. Pichlo schreibt:

    Ihrem hervorragenden Artikel über die „stolpernde“ Weltmacht möchte ich einen Gedanken anhängen, der die ganze furchtbare Lage vielleicht noch etwas hoffnungsloser macht.
    Ich meine, dass die USA sich in einer so verzweifelten Lage befinden was ihre bisher beherrschende Wirtschafts- und Finanzmacht anbelangt, als auch ihre militärische Dominanz, dass sie sich mit kalter Berechnung auf das tödliche Pokerspiel gegen Putin einlassen muss und auch gegen alle die Großmächte und wichtigen Nationen die sich immer zügiger hinter Putin versammeln. Mit der selben Geschwindigkeit bröckelt die NATO zusehend auseinander, bzw. taumelt einem gewaltigen Finanzcrash entgegen, und die Hegemonialmacht kann sich ausrechnen, ab wann es ihr nicht mehr möglich sein wird einen 3.Weltkrieg mit Aussicht auf Überleben noch zu führen. Sie muss diesen Krieg jetzt führen oder kann ihn ganz vergessen. Sie muss zumindestens den überzeugenden Eindruck erwecken die Angelegenheit nun tatsächlich ausschießen zu wollen. Sie muss ihre „Truppen“ nun zu einer gewaltigen Drohkulisse aufbauen, rund um den Globus, mit eiskalter Berechnung, und muss hoffen dass die Russen, Chinesen, Iraner, Südamerikaner und die anderen vor dem letzten Schritt in den Atomkrieg dann doch noch einmal zurückschrecken. Es kann aber sein, dass einer der Pokerspieler in dieser fast ausweglosen Lage dann doch den Revolver zieht und hofft sein verlorenes Spiel auf diese Weise für sich zu entscheiden. Ich bin mir ganz sicher, dass die handelnden Akteure ganz genau wissen was sie tun, bei ihren Vasallen bin ich mir da nicht in jedem Falle sicher (Türkei) . Der Kampf um die Weltherrschaft ist an einem Punkt angelangt wo die Kontrahenten glauben nun „ziehen“ zu müssen, oder für immer in die Bedeutungslosigkeit zu versinken. High Noon! Wer zuerst zieht, der stirbt als zweiter.
    Auch Israel muss Großisrael jetzt gründen (und ihre Nachbarn vernichten) oder es wird nie wieder in absehbarer Zeit die Gelegenheit dazu bekommen. Wenn das westliche Finanzimperium zusammenbricht fehlen Israel die Mittel um sich weiter in Palästina behaupten zu können. Auch die pokern hoch, genau wie die Türkei – jetzt oder nie. Knallhartes (irres) Kalkül. Von denen stolpert meiner Meinung nach niemand. Das sind gemeingefährliche Irre, die genau wissen was sie machen. Der einzige Vernünftige in dem Spiel ist PUTIN – der sich zum größten lebenden Staatsmann entwickelt hat, wie ich finde. Aber er ist nicht Herr des Geschehens. Leider!
    Die Angreifer sind wir, die NATO.

  3. Jo schreibt:

    Danke! Sie analysieren und kommentieren, wie fast immer, beinahe in Echtzeit. Kompliment! Willy Wimmer bei Puls 4 ist eine Wohltat.
    Sich und die seinen ruhig vorbereiten ist das Gebot der Stunde: Lebensmittelvorräte aufstocken, persönliche Verteidigungsbereitschaft herstellen, Edelmetall bunkern.

  4. Karamba schreibt:

    Wie viele andere kritische US-Amerikaner ist auch Buchautor und Blogger Stephen Lendman der Meinung:
    “ Die von den USA geführte NATO und Isreal fördern endlose Aggressionskriege. Sie sind die größte existentielle Bedrohung für die Welt – und riskieren eine Massenvernichtung über die Durchsetzung ihrer imperialen Pläne…“
    Und Rechtspopulisten sind ihre politischen Verbündeten! Traurig, aber wahr.

  5. Beate schreibt:

    Hinter der „EU“ stehen die USA, hinter den USA stehen andere. Hinter diesen stehen wiederum ganz andere…

    Wie es schon in der Bibel als Wunschprogramm festgelegt worden ist, sollen weltweit alle Einheimischen vertrieben und stark dezimiert werden. Die wenigen Überlebenden sollen als Sklaven die neuen Herren (die sich erst später öffentlich zeigen werden) bedienen. Es sieht wirklich so als, als würde genau dieser Plan umgesetzt. Dazu braucht es im Endstadium natürlich einen 3. Weltkrieg, der durch einen absichtlich außer Kontrolle geratenen Konflikt im Nahen Osten (wie schon seit langem geplant) ausbrechen soll. Von Anfang an (seit Jahrtausenden) war es ja geplant gewesen, zuerst alle Länder im Nahen Osten (damals schon eine strategisch wichtige Region) anzugreifen und von dort aus schließlich die ganze Erde zu beherrschen. Genauso ist es bisher abgelaufen.

    Die „EU“, „NATO“ und andere „internationale Organisationen“ wurden nur gegründet, damit nach außen weniger oder gar nicht sichtbar ist, wer in Wirklichkeit anschafft und wer nur Mitläufer ist. Frankreich trägt (als „NATO“ getarnt) offensichtlich die Hauptschuld an der bestialischen, grauenhaften Ermordung von Gaddafi und seinen Leuten. In erster Linie ging es darum, die riesigen Mengen an Goldreserven, die Gaddafi angelegt hatte, zu rauben und zu verhindern, daß Gaddafi eine eigene Währungsunion gründen konnte (er stand kurz davor). Auch beim Krieg in der Ukraine war der Raub der Goldreserven des Landes eines der wichtigsten Motive. Man raubt allen Ländern ihre finanziellen Reserven und die Bodenschätze. Auf diese Weise kann man deren Bevölkerung am schnellsten versklaven und sich unbegrenzt bereichern.

  6. Jaro Ruanza schreibt:

    Leider sieht es mommentan so aus als würde es diesmal ernst werden! Habe mir schon vor dieser Nachricht über die jetztige Situation gedacht,daß mit der Entsendung ausländischer Truppen in den Irak,der dritte Weltkrieg ausbrechen könnte! Was das für uns Europäer bedeutet ist nur in Ansätzen zu begreifen.Vielleicht hat dann der überlebende Teil der Menschheit die Chance,diese Politparasiten endlich auf Dauer loszuwerden!

    • Beate schreibt:

      Habe vor einiger Zeit irgendwo gelesen, daß es seit langem der Plan der Internationalen gewesen ist, daß der 3. Weltkrieg nach Beseitigung dreier wichtiger Herrscher in Nahost und Umgebung ausbrechen würde. Die ersten beiden, S. Hussein und Gaddafi, wurden schon beseitigt. Der dritte ist der syrische Präsident Assad. Man hat ihm sogar einen Giftgasanschlag vorgeworfen. Assad und seine Leute haben sich angeblich zuerst gegenseitig die Schuld daran zugeschoben. Das beweist, daß es keiner von ihnen war, sondern daß es gegnerische Kräfte aus dem Ausland gewesen sind, falls überhaupt irgendwo Giftgas im Spiel war. Assad meinte in einem Interview, wenn Gas überhaupt benutzt worden wäre, hätten viel mehr Menschen sterben müssen (10.000e oder sogar 100.000e), was aber nicht der Fall gewesen ist (nur ca. 100 bis 200 starben in diesem Fall). http://www.informationclearinghouse.info/article40394.htm

      Diese Taktik wurde in den letzten Jahrhunderten schon öfter gegen Herrscher eingesetzt, um sie öffentlich verteufeln zu können!! Wie hätten diese auch im Nachhinein beweisen können, daß sie es NICHT getan haben? Es wird also gelogen bis zum Geht-nicht-mehr, und Anschläge, Zerstörungen usw. macht das Ausland, nur um es den einheimischen Regierungen unterschieben zu können. Aber natürlich will man damit in Wahrheit nicht die Herrscher selbst, sondern das ganze einheimische Volk treffen. Regierende werden für diesen Zweck als Marionetten mißbraucht. Das haben die „Internationalen“ immer wieder öffentlich zugegeben (z.B. Churchill).

      Die allgemeine Bevölkerung rechnet nicht mit so einer hinterhältigen Taktik, deshalb wird es geglaubt. (Das Gefasel von „Menschenrechten“, „Demokratie“, „Freiheit“ usw. verfehlt selten seine Wirkung.)

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