Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte…

How the West Brought War to Ukraine

Comment l’Occident a amené la guerre en Ukraine

Ein weltumspannendes westliches Netzwerk von Desinformation und Propaganda macht es möglich, dass charakterschwache Spitzenpolitiker, feige Journalisten und ebenfalls die NATO-Narrative nachplappernde Halbgebildete nur eine einzige Meinung gelten lassen wollen. Nach Klima und Corona ist der Ukraine-Krieg ein weiteres geeignetes Thema, bei dem jede von der veröffentlichten Meinung abweichende Stellungnahme dazu von “bis zur Hüfte im Sumpf steckenden Regierungen und Medien“ (US-Historiker Benjamin Arbelow) als Ketzerei abgetan wird.

Beinahe sieht es ja schon so aus, als sollten die vielen jede Objektivität missende Kommentare zum Ukraine-Krieg wie ansteckende Krankheiten weiter vererbt werden. Das könnte sich, ähnlich wie bei den vorhin genannten beiden anderen Themen, bald einmal als das erweisen, was es in Wirklichkeit ist: Meinungsdiktatur. Doch schaffen es immer mehr Korrekturen zu den veröffentlichten Halbwahrheiten und Lügen, trotz verweigerter Hilfeleistung des „Mainstream“, in eine breitere Öffentlichkeit hinein zu wirken. Kurz und gut, den Schwaflern und Schwätzern des Meinungskartells wird immer weniger geglaubt werden.

Dass Bert Brechts „dümmste Kälber“ gestern noch als Friedensstifter und heute schon als Heuchler oder Kriegsbegeisterte durch die Lande ziehen, ist in gewisser Hinsicht ein Novum.  Und gehört die deutsche Außenministerin nicht auch dazu? Bei ihr weiß man allerdings nicht ganz recht, ist sie wirklich so dumm, wie manche ihrer Äußerungen vermuten ließen, oder ist sie nur das Lockvögelchen für etwas, das spätestens mit ihrer als Außenministerin getätigten völkerrechtlich verbindlichen Aussage zu Panzern und Ukraine-Krieg bereits Wirklichkeit ist: Deutschland befindet sich nämlich im Krieg mit Russland. Wieder einmal.

Und schon träumen sie – vom Baltikum bis zu den Alpen und weiter – wider besseres Wissen vom Endsieg der Ukraine. Wohl ignorierend, dass, wie immer, diplomatisch oder militärisch, der Krieg endet, sie bis dahin ihre jeweiligen  Heimatländer in eine nicht nur wirtschaftliche Katastrophe geführt haben werden. Wie das Zukünftige ignorieren sie heute bewusst auch die dem Krieg zugrunde liegenden Ursachen und Beförderungen desselben. Die nun in dankenswerter Weise ausgerechnet durch einen Amerikaner, den Historiker Benjamin Arbelow, in dessen Buch* und unter anderem in einem Beitrag in der Weltwoche beschrieben wurden.

Arbelow geht zurück bis zu den bekannten, in westlichen Dokumenten einsichtbaren US-Zusicherungen von 1990/91 hinsichtlich der Sicherheitsbedenken Russlands. Allerdings wurden bereits 1999 Polen, Tschechien und Ungarn in die NATO geholt. 2004 folgten drei weitere Staaten und 2008 erfolgte sogar ein Angebot an Georgien und die Ukraine. Darin sah der Kreml zu Recht eine Bedrohung seines Landes, und nicht nur dieser sah eine rote Linie überschritten. Ganz klar: „Russland wurde in die Irre geführt“ (Joshua R.Shifrinson, Boston Uni), dem Arbelow attestiert: „Der Westen versuchte Moskau zu täuschen“.

Vor allem erfolgte mit dem 2014 von westlichen Geheimdiensten und NGOs unterstützten Putsch am Maidan gegen einen russlandfreundlichen Präsidenten eine Verschärfung der Provokationen. Darauf gab es sehr bald den NATO-Standort Rumänien und 2017 (unter Trump) die Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine. Es folgten schließlich Militärmanöver an Russlands Grenze und 2021 fanden sogar gemeinsame Marinemanöver von USA und Ukraine statt. Nebenbei bemerkt, aber nicht ganz unwichtig: 2016 kündigte Washington den ABM-Vertrag zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen, wodurch Moskau mit Marschflugkörpern (geringe Vorwarnzeit!) erreichbar wäre. 2019 erfolgte dann noch der Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme.

Ist doch merkwürdig: Seit 200 Jahren verbieten sich die USA politische oder militärische Einflussnahme an ihren Grenzen, die, wie man weiß, inzwischen auf den halben Globus ausgedehnt wurden. Russland aber, dem von dem Politologen John Mearsheimer im Falle der Ukraine alles andere als imperiale Gelüste nachgesagt werden und der ebenfalls die Vereinigten Staaten als treibende Kraft in diesem militärischen Konflikt sieht, darf nicht einmal seine historischen Grenzen verteidigen? Dass der Einmarsch in die Ukraine keine grandiose politische und militärisch-strategische Leistung Putins war und einiges auf dem Schlachtfeld schief zu laufen scheint, ist natürlich offensichtlich.

Inzwischen wird Polen, das bereits vor dem Zweiten Weltkrieg eine brandbeschleunigende Rolle gespielt hat, zum Nachteil Europas zu einer wichtigen Operationsbasis des selbsternannten Weltpolizisten ausgebaut. Bald ein polnisches „Entsatzheer“ für US-Interessen? Der polnische König Johann III.Sobieski wußte noch auf welcher Seite sein Herz schlug. Unverständlich auch die Haltung der beiden ehemals neutralen Länder Schweden und Finnland, die ohne größere Not sich auf die Seite der de facto pausenlos Krieg führenden NATO schlugen und sich damit jetzt und in Zukunft tatsächlich gefährden. Auch der mit Wortspenden ohnehin verhaltensauffällige österreichische Bundespräsident scheint Washington einen Gefallen tun zu müssen. Putin führe einen „Kolonialkrieg“ meinte er. Dazu ein Sprichwort von Rochefoucauld: „Lächerlichkeit schändet mehr als Schande.

Fakt ist: Die Krieg führende US-Elite (unterstützt durch die angloamerikanische Finanz- und Rüstungsindustrie) wird aus verständlichen Gründen diesen Krieg so lange es geht fortsetzen wollen. Man möchte Russland – wie einst die Sowjetunion – mit Wettrüsten und Wirtschaftskrieg (Sanktionen) in den wirtschaftlichen Ruin treiben und ein geschwächtes Europa völlig der NATO unterwerfen. Dort macht man sich bereits in diesem Sinne stark und ist, nach den Worten eines niederländischen Offiziers, bereit für einen Krieg gegen Rußland. Derselbe Offizier, Präsident des NATO-Militärausschusses, rät denn auch schon ( nur europäischen?) Mitgliedern der Allianz, sie mögen ihre Wirtschaft rechtzeitig auf Kriegswirtschaft einstellen. Vielleicht auch nur ein Testballon eines möglichen weiteren US-Lakaien? Doch der Geist, der dahinter ist, ist besorgniserregend genug. So wollen die USA unter anderem eine brandneue Atomstreitmacht auf die Beine stellen. Es wird immer verrückter und findet wahrscheinlich im Weltraum seine Fortsetzung.

Nun aber ist erst einmal Feindbild Russland dran. Zu diesem Zwecke wird das unter US-Führung stehende Bündnis von europäischen Vasallen im Rahmen von „Air Defender 23“ im Juni schon einmal den Ernstfall proben. Auf die Nachfrage, warum gerade auf deutschem Boden, heißt es unmissverständlich: Die Besatzungen müssen dort üben, wo sie gegebenenfalls auch eingesetzt werden. Deutsche, hört, hört!

*Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte: Die Rolle der USA und der NATO im Ukraine-Konflikt von Benjamin Abelow |

Weitere Buchempfehlung

Hannes Hofbauer: Feindbild Russland, Geschichte einer Dämonisierung, Promedia, 2016, www.mediashop.at

Und noch ein Hinweis: Hinsichtlich der Sanktionsfolgen (auch für Österreich) verweise ich auf die verdienstvolle parlamentarische Bürgerinitiative STOPPT DIE SANKTIONEN GEGEN RUSSLAND des Bündnisses Neutrales Freies Österreich (NFÖ)www.nfoe.at

Videos zu dem Thema:

.at, E-Mail: buendnis@nfoe.at

 
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

9 Antworten zu Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte…

  1. Waltraut Kupf schreibt:

    Soeben habe ich einen heftigen Disput mit einem „mann der zuviel wusste“ im Standard geführt, der mich über den Staatsvertrag bzw. dessen richtige Interpretation aufklären wollte. Er griff tief in die psychologische Trickkiste, wobei er (im Klartext) jeden für dumm erklärte, der mit Waffenlieferungen an die Ukraine nicht einverstanden sei bzw. Waffentransporte durch das neutrale Österreich für eine Vertragsverletzung halte. Zuletzt wurde er ärgerlich, da ich mich für Waffenstillstand und Verhandlungen aussprach und die Berücksichtigung historischer und ethnischer Gesichtspunkte aussprach. Von Leuten dieses Zuschnitts sind wir umgeben. Provokation folgt auf Provokation. Der BP läßt nach seiner Wiederwahl jetzt richtig die Sau heraus, wir sind auf dem besten Wege, die diplomatischen Beziehungen zu Rußland abzubrechen. Etwas beklommen fragt man sich, wo das enden soll.

  2. Franz Haigl schreibt:

    Danke für diesen ausgezeichneten Artikel, man darf zu Recht besorgt sein.

  3. Andy schreibt:

    Es gibt noch klarsichtige Amerikaner. Etwa Kriegsveteran Colonel Macgregor im „American Conservative“:
    „Washington und seine NATO-Verbündeten befürworten einen umfassenden Krieg gegen Russland, die Verwüstung und Auflösung der Russischen Föderation und die Zerstörung von Millionen Menschenleben in Russland und der Ukraine.
    Washington spielt mit Emotionen, Washington denkt nicht. Weder wir noch unsere Verbündeten sind bereit, einen umfassenden Krieg mit Russland zu führen, weder regional noch global. Tatsache ist, dass die Amerikaner nicht überrascht sein sollten, wenn ein Krieg zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ausbricht. Die Biden-Administration und ihre Unterstützer in Washington tun alles, um dies zu erreichen.

  4. Gerald Schiller schreibt:

    Daß Menschen korrupt und käuflich sind, das wissen wir seit Menschengedenken. Aber es können doch nicht alle Politiker von einem Soros, Schwab, Gates und wie sie alle heißen, gekauft werden. So viel Geld gibt es dann doch nicht und abgesehen davon, auch unter deutschen Politikern und im Volk ohnehin, gibt es Menschen, die ihr Gehirn benutzen und die Entwicklungen ganz anders sehen, als es die Politiker sonst gern so für uns hätten.
    Ich bin 79 Jahre und in Berlin geboren und hier lebend, Gott sei Dank im französischen Sektor groß geworden. Was ich heute erleben muss, das ist der helle Wahnsinn. Nicht einmal nach 1945 ging es so chaotisch zu wie heute. Und die heutige Politikerkaste besteht nur aus ungebildeten Idioten!
    Entweder die Deutschen – der Wohlstand, der vermeintliche ist noch zu groß – gehen endlich mal in einen Generalstreik oder die Russen nehmen zumindest Mitteldeutschland wieder ein. Denn nach meiner Einschätzung ist für Russland nichts gefährlicher als ein strauchelndes Deutschland, welches sich mit unserer Strahlkraft auf Europa für Russland mehr als negativ auswirken könnte.
    Und wann werfen wir endlich die USA aus Deutschland, die unser Land derzeit mit diesen Satrapen ruinieren und wir endlich in freier Selbstbestimmung unsere Geschicke selbst in die Hand nehmen möchten. Daß wir dabei noch immer ein Feindstaat vor der UN sind, keinen Friedensvertrag, keine vom Volk erarbeitete Verfassung haben, usw, genau das sind Verhältnisse, die seit 78 Jahren unerträglich sind.
    Eine Meinung eines deutschen Bürgers aus Berlin.

  5. Walter schreibt:

    Interessant auch was der Publizist Wolfgang Effenberger zum Fall Polen zu sagen hat: “ Die Modernisierung der polnischen Streitkräfte schreitet mit großen Schritten voran, und Polen könnte durchaus vor Deutschland die wichtigste Militärmacht in Mitteleuropa werden. Polen bereitet sich eindeutig auf den Krieg vor… Vereinbarungen mit Korea sagen voraus, dass Polen ungefähr bekommen wird 1000 Panzer, 650 Haubitzen und 48 Jagdbomber. Die ersten 12 FA-50-Flugzeuge sollen 2023 in Polen eintreffen, und die Produktion wird schrittweise dorthin verlagert“.
    Einem US-Experten zufolge könnte die polnische Armee heute schon die deutsche überrennen. Nicht uninteressant auch im Hinblick auf polnische Reparationsforderungen.

  6. Martin Behrens schreibt:

    Mag vieles stimmen, aber das Narrativ „guter Russe, böse Ukrainer“ ist auch nur ein Narrativ und bleibt eine Halbwahrheit.
    Die ganze Wahrheit liegt irgendwo dazwischen

  7. Florence schreibt:

    Und die Amerikaner haben gerade zugestimmt, Langstreckenraketen zu schicken. Es ist eine Kriegshandlung.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s